«Bleifreie Zeche» «Bleifreie Zeche»: 30-Jähriger trinkt Benzin aus der Zapfsäule

Halle/MZ/gau. - Frisch gezapft war es schon: Doch statt Bier hat ein 30-jähriger Mann aus Halle in der Nacht zu Freitag Benzin aus dem Zapfhahn einer Tankstelle getrunken. «Er hat 0,14 Liter getrunken und sich dabei für bleifreies Benzin entschieden», sagte Halles Polizeisprecherin Ulrike Diener am Freitag. Anschließend habe der Hallenser korrekt seine «Zeche» bezahlt. Das verdutzte Personal benachrichtigte die Polizei. Der Mann kam zur Beobachtung in ein Krankenhaus - auch um auszunüchtern, denn er hatte vor dem "Schoppen Sprit" richtigen Alkohol zu sich genommen.
Dabei hatte der Betrunkene offenbar Glück. Mediziner warnen mögliche Nachahmungstäter: Der Schluck aus einer Zapfsäule könne unter Umständen auch tödlich enden. «Es wird gefährlich, wenn man das Benzin in die Lunge bekommt», sagt Dr. Jürgen Barth, Chefarzt der Klinik Bergmannstrost, wo der Betrunkene untersucht wurde.
Für dessen Verdauung sei die geringe Menge Benzin, weniger als ein kleines Glas Bier, unproblematisch gewesen. In der Lunge hätten die Paraffine im Benzin aber zu Entzündungen führen können. "Je nach Menge wird das lebensbedrohlich." Zwei Feuerschlucker, so Barth, wurden wegen des Problems in diesem Jahr bereits erfolgreich im Bergmannstrost behandelt.
Beim 30-jährigen Hallenser indes seien keine Gesundheitsschäden festgestellt worden. Zur Sicherheit wollten die Ärzte ihn weiter beobachten. Er verließ die Klinik am Freitag früh aber auf eigenen Wunsch.