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Autobahnbau Autobahnbau: Der Haken an der A14

Von CHRISTIAN SCHAFMEISTER UND MARKO JESCHOR 21.07.2011, 18:41
Der Ausbau der A14-Nord geht nur stockend voran. (FOTO: DPA/ARCHIV)
Der Ausbau der A14-Nord geht nur stockend voran. (FOTO: DPA/ARCHIV) dpa-Zentralbild

MAGDEBURG/MZ. - Sachsen-Anhalts VerkehrsministerThomas Webel (CDU) hat sich mit Äußerungenzum stockenden Ausbau der A 14 nördlich vonMagdeburg blamiert. Sein Büroleiter JoachimWilkens räumte am Donnerstag gegenüber der MZ ein,dass die deutliche Kritik Webels am Bundesverkehrsministeriumnicht gerechtfertigt war. Der Minister hatteAnfang der Woche das Ministerium in der Hauptstadtverantwortlich gemacht für die anscheinendschleppende Bearbeitung eines Fördermittel-Antrages."Dort muss ein Beamter nur noch einen Hakenmachen." Daraufhin stellte das Bundesverkehrsministeriumklar, dass der Antrag aus Magdeburg für eineEU-Förderung erst letzte Woche eingetroffenist.

Die Verzögerungen erklärte Wilkens mit "zwingendnotwendigen Änderungen an den Unterlagen".So habe unter anderem noch ein Gerichtsurteileingearbeitet werden müssen, "andernfallshätten wir uns lächerlich gemacht". Das Problemsei dem Minister "auch vorgetragen worden".Bei seiner Kritik am Haus von BundesverkehrsministerPeter Ramsauer (CSU) sei Webel das allerdings"durchgerutscht". Ganz offenbar "wurde beiuns nicht deutlich genug kommuniziert", erklärteWilkens.

In einem Gespräch zwischen Webel und dem zuständigenAbteilungsleiter ging es daher am Donnerstag auchdarum, ob der Minister nicht in dem erforderlichenMaße und mit dem nötigen Nachdruck über dieFördermittel-Richtlinien informiert wordenist. Ein entsprechender Bericht, den Webeldazu ultimativ bis zum Abend eingeforderthatte, liege bereits vor und werde gemeinsamausgewertet, erklärte Wilkens. DienstrechtlicheKonsequenzen, die der Minister bereits angedrohthatte, seien zwar noch nicht vom Tisch. "Eswird aber bei uns jetzt kein Abteilungsleitervor die Tür gesetzt."

Die Nordverlängerung der A 14 soll künftigbis Schwerin führen. Ziel ist es, den erstenAbschnitt zwischen Wolmirstedt und Colbitzbereits im Jahre 2013 freizugeben. Insgesamtkalkulieren die Planer für die 155 Kilometerlange Trasse 1,3 Milliarden Euro ein. Webelgeht weiter davon aus, dass die Arbeiten nochim Herbst starten können.

Trotz der unberechtigten Kritik aus Magdeburgkommen aus Berlin versöhnliche Töne. So seidie Bedeutung der Verlängerung der A 14 zueiner wichtigen Nord-Süd-Verbindung "völligunstrittig", sagte eine Ministeriums-Sprecherinder MZ. Daher rechnet auch Wilkens "fast stündlich"damit, dass Ramsauer seinen erforderlichenHaken unter den Fördermittelantrag setzt.