Zeitz Zeitz: Sägen rattern in Zeitz-Ost
ZEITZ/MZ. - "Schläft das Zeitzer Umweltamt?" Mit dieser Frage endet ein Leserbrief, den Sabina Hartmann aus Zeitz an die Zeitzer Zeitung sandte. Konkret sorgt sie sich um Grünflächen im Stadtteil Ost. Da rode die Zeitzer Wohnungsbaugesellschaft (WBG) derzeit "alle Büsche, ohne die Folgen für die Vögel, Igel und Käfer zu bedenken", schreibt sie. Und sie fragt, ob die Vögel, wie im Frühjahr in der Niederkirchnerstraße geschehen, wieder versuchen sollen, Nester an Briefkästen zu bauen.
Grit Zippel vom Vermietungsservice der Wohnungsbaugesellschaft bestätigte auf MZ-Nachfrage, dass zwischen Wohnblöcken entlang der Käthe-Niederkirchner-Straße in der Tat Bäume gefällt, Hecken verschnitten werden. Betroffen davon sind die Grünflächen rechts der Straße, stadtauswärts gesehen und bis hin zur Floerickepromenade. Die Arbeiten, so Grit Zippel, erfolgen mit Genehmigung der Stadtverwaltung. Und es gebe keine Komplettrodung, so dass Nistmöglichkeiten für Vögel erhalten bleiben. Es gehe vor allem darum, Wildwuchs zu beseitigen, Hecken und Bäume zu verschneiden. Kurzum, es werde ordnend eingegriffen, um Pflegeaufwand und auch Belästigung von Mietern zu beseitigen. Denn manch ein Baum sei schon fast in Wohnungen hineingewachsen. Zumindest hätte er für Dunkelheit in Wohnräumen gesorgt, so Grit Zippel. Das bestätigte auch André Schärschmidt, er ist Leiter des Hausmeisterbereichs der WBG. Wie er sagte, gehe es auch darum, Müllansammlungen zu beseitigen. Denn vielfach hätten sich unter wucherndem Geäst nicht nur massig Laub, sondern eben auch Flaschen, Gläser, Papier und anderer Unrat angesammelt. Bliebe das liegen, bestünde die Gefahr der Geruchsbelästigung. Es habe sogar Hinweise von Bürgern gegeben, dass dort Ratten gesehen worden seien, so Schärschmidt.
Insgesamt werden laut Schärschmidt bis Ende Januar knapp 50 Bäume gefällt. Für ein knappes Drittel davon bedürfe es Genehmigungen. "Die liegen vor", sagte er. Und für alle diese Bäume müsse Ersatz gepflanzt werden. Das bestätigte auch die Stadtverwaltung auf Anfrage. Für die restlichen Fällungen sind etwa zur Hälfte Ersatzpflanzungen geplant, sagte der Mann vom Wohnungsunternehmen. Als Beispiel nannte er eine Ecke in der Nähe der Hauseingänge Floerickepromenade 25 / 26. Dort sind wild gewachsene Ahornbäume gefällt worden. Die hatten eine Scheinzypresse am Wachsen gehindert. Die noch aus der Erde ragenden Baumstumpen werden noch weggefräst. Im März soll eine Baumgruppe gepflanzt werden, die künftig mit Blüten erfreuen solle. Die ersten Blüten könnten sich laut Schärschmidt bereits im Herbst zeigen.
Arbeiten wie die jetzt laufenden sind laut WBG im vergangenen Jahr bereits zwischen den Blöcken auf der anderen Seite der Niederkirchnerstraße ausgeführt worden. Dort habe sich das Aussehen des Wohnumfeldes deutlich verbessert. Allerdings sei natürlich bekannt, dass es auch Mieter gibt, die sich mit den Arbeiten nicht anfreunden können.