Erinnerung an Jutta von Sangerhausen Wer heißt Jutta? Warum Frauen mit diesem Vornamen gesucht werden
Anfang Mai finden wieder die Jutta-von -Sangerhausen-Tage statt. Schon jetzt sind moderne Juttas mit ihren persönlichen Geschichten gesucht.

Sangerhausen - Zugegeben, es hat lange gedauert, bis man Jutta von Sangerhausen in ihrem Heimatort wieder entdeckt hat. Die Frau, die von 1220 bis 1260 lebte, war nach dem Tod ihres Mannes mit einem Verwandten nach Kulmsee/Chelmza in Polen ausgewandert.
Dort widmete sie sich aufopfernd der Pflege der Armen und Kranken. In Chelmza wurde Jutta von Sangerhausen nie vergessen, sondern als Heilige und Patronin von Ostpreußen verehrt. Ein Bildnis von Jutta steht in der romanischen Ulrichkirche in Sangerhausen, dem Ort, an dem sie wohl auch schon gebetet hat. Dargestellt wird sie mit einer Sonne.
Festwoche um Sterbetag
Seit 20 Jahren wird rund um ihren Sterbetag, den 5. Mai, in Sangerhausen an diese erste Botschafterin von Sangerhausen mit einer Festwoche erinnert. In diesem Jahr beginnen die Veranstaltungen am Montag, 5. Mai, 18 Uhr, in der Ulrichkirche mit einem ökumenischen Gottesdienst.
Am Dienstag, 6. Mai, wird von 10 bis 13 Uhr vor die Jacobikirche eingeladen. Am Fuße des „Schiefen Jacob“ findet Punkt 12 Uhr die traditionelle Jutta-Tafel statt. Das Mittagessen ist kostenfrei, eine Spende ist willkommen. Rund um die Tafel werden Jugendliche der Theatergruppe des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Szenen aus dem Leben der Jutta von Sangerhausen spielen. Außerdem gibt es Infostände der diakonischen Einrichtungen der Stadt.
Moderne Juttas gesucht
Wie zu allen Veranstaltungen der Jutta-Woche sind an diesem Tag besonders alle Frauen und Mädchen, die Jutta heißen, herzlich willkommen.
Vielleicht sind Sie in irgendeiner Form in den Fußstapfen der Jutta von Sangerhausen unterwegs und engagieren sich beruflich oder in ihrer Freizeit für die Gemeinschaft? Die Mitglieder des Jutta-von-Sangerhausen-Vereins, der die Festtage organisiert, sind auf diese Geschichten gespannt. Geplant ist ein gemeinsames Foto der Juttas unserer Zeit.
Anmeldung zu den Jutta-Tagen unter [email protected] oder erzählen Sie der Mitteldeutschen Zeitung Ihre persönliche Geschichte, Kontakt unter 03464/54 40 61 62.
Gedenken an Zwangsarbeiter und Landpflegeschwestern
Am Mittwoch, 7. Mai, findet um 17.30 Uhr auf dem Sangerhäuser Friedhof das Gedenken an die Opfer der Zwangsarbeiter aus dem Osten sowie an den Dienst der Evangelischen Landpflegeschwestern statt. Veranstalter sind die Pfadfinder des Stammes Sankt Jutta. Am Sonntag, 11. Mai, wird ab 10 Uhr in der Herz-Jesu-Kirche in der Mogkstraße der Festgottesdienst mit anschließendem Patronatsfest gefeiert.
Die Veranstaltungen werden vom Jutta-Verein in Kooperation mit den Kirchen und der Arbeits- und Bildungsinitiative (ABI) durchgeführt.