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Winter Winter: Suppe und dicke Socken

Von Claudia Petasch 31.01.2012, 19:05

Zeitz/MZ. - Eine, die den eisigen Temperaturen trotzt, ist Ines Schirmer. Sie bietet Wurst, Fleisch und Feinkostsalate an. "Drei Händler sind heute schon weg", sagt sie und löffelt ihre dampfende Suppe. Seit halb sieben steht die Händlerin auf dem Platz, die Kälte aber, so sagt sie, macht ihr wenig aus. Schließlich habe sie schon ganz anderes durch, minus 18 Grad beispielsweise in einer Hütte auf dem Weihnachtsmarkt. Da ist das jetzt noch ganz verträglich, meint die Händlerin und blickt zur kleinen Heizung auf dem Fußboden, die ihr ein wenig Wärme spendet. Tee und mittags das Süppchen heizen von innen. "Dicke Schuhe, dicke Socken. Man muss sich nur dem Wetter entsprechend anziehen", nimmt Ines Schirmer die winterlichen Temperaturen locker.

Ihre Stammkunden lassen sich von Schnee und Eis nicht vergraulen. Einige, so sagt die Händlerin, kommen aber später also sonst zu ihr. "Natürlich gibt es auch Kunden, vor allem ältere, die Angst haben bei Schnee rauszugehen. Das ist verständlich", so die Frau aus Hainichen. Kaffee, Tee, Glühwein, Suppe und Bockwurst - alles was heiß ist, steht bei Stefanie Linnepes Kunden hoch im Kurs. Sie ist die zweite Händlerin, die am Diensttag noch auf dem Platz der deutschen Einheit zu finden ist. Schließlich weiß sie, dass sich die Einwohner von Zeitz-Ost darauf verlassen, sich bei ihr einen Imbiss oder ein Heißgetränk holen zu können. Bis 18 Uhr stehen sie und ihr Mann Michael im Wagen. Eine Heizung gibt es darin nicht. "Das bringt nicht viel, es ist doch alles offen. Aber die Küchengeräte spenden ein bisschen Wärme", sagt sie und dreht sich zur Fritteuse um. Außerdem trägt sie lange Thermounterwäsche und den berühmten Zwiebel-Look, also mehrere Kleidungsstücke übereinander.

Auf Kunden muss Stefanie Linnepe aber nicht warten, Kurt Wittenbecher beispielsweise macht bei ihr Halt und lässt sich einen Kaffee schmecken. "Das ist doch keine Kälte, ich habe schon ganz anderes erlebt, da hatte ich Eiszapfen am Bart hängen. Die richtige Kleidung an und gut isses", sagt der 64-Jährige und nippt am Kaffee. Ingeborg Trapp will auf ihren Spaziergang ebenfalls nicht verzichten. "Ich liebe den Markt hier, schade nur, dass derzeit einige Händler wegen des Wetters nicht kommen", sagt die Zeitzerin. Denn Obst oder frische Blumen kauft sie sonst öfter ein.