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Reiseverkehr Autobahn dicht: Stau umfahren, oder nicht?

Rund um Ostern schieben sich Automassen über die Autobahnen. Lange Staus und Vollsperrungen sind eine Folge - doch längst nicht immer lohnt sich das Ausweichen.

Von dpa 17.04.2025, 13:34
Stau entdeckt: Alternativrouten lohnen sich nur, wenn sie wirklich Zeit sparen.
Stau entdeckt: Alternativrouten lohnen sich nur, wenn sie wirklich Zeit sparen. Marijan Murat/dpa

München - Wird im Autoradio Stau auf der geplanten Reiseroute gemeldet, ist die erste Reaktion oft ein genervtes Aufstöhnen – gefolgt von der Frage: Lässt sich das nicht umfahren? 

Die Antwort lautet in der Regel zwar „Ja“. Aber ob es sich zeitlich lohnt und tatsächlich nervenschonender ist als das Hineinfahren in den Stau, das steht auf einem anderen Blatt.

Dem Navi nicht blind folgen

„Gerade zu Ostern sind viele Alternativstrecken schnell überlastet“, erklärt eine ADAC-Sprecherin und rät: Wer etwa per App oder Navi zum Abfahren aufgefordert werde, sollte die Situation realistisch einschätzen. „Wenn die neue Route nur ein paar Minuten schneller ist, lohnt sich das Abfahren meist nicht – vor allem, wenn man dadurch durch enge Ortsdurchfahrten mit Ampeln oder 30er-Zonen geleitet wird.“

Wer von der Autobahn abfahren will, sollte nach ihren Angaben vorher außerdem prüfen, ob die Alternativstrecke auch praktikabel ist: etwa mit Blick auf Tankmöglichkeiten, Toiletten oder Verpflegung. Wer unvorbereitet abfährt, steht womöglich woanders im Stau – „nur mit weniger Komfort“, so die Sprecherin. Navi-Empfehlungen sollte man also kritisch hinterfragen.

Andererseits müsse nicht jede Alternativroute eine Zumutung sein: Gerade auf Landstraßen entdecke man manchmal idyllische Ecken, die man sonst nie gesehen hätte. „Das macht aus der Stau-Umfahrung im besten Fall ein kleines Reiseabenteuer – vorausgesetzt, man hat keinen allzu engen Zeitplan.“

Wenn die Autobahn gesperrt ist

Allgemein empfiehlt der Autoclub ein Abfahren in der Regel nur bei ganz langen Staus oder Vollsperrungen - wenn man das noch kann und nicht schon im Stau eingeschlossen ist.

Bei längeren Sperrungen oder sehr langen Staus sind allerdings oft auch Ausweichstrecken voll und über ihren Kapazitätsgrenzen. Am besten umfährt man den gesamten Bereich dann möglichst weiträumig, wenn das geht – auch deshalb ist es ratsam, aufmerksam den Verkehrsfunk zu hören. Je eher man von möglichen Vollsperrungen oder Staus mit stundenlangem Zeitverlust weiß, desto flexibler kann man reagieren.