Firma "krebs kant.profil.systeme" Firma "krebs kant.profil.systeme": Auf Blech gesetzt

Roda - Wer hätte gedacht, dass Kulissenwände des Stuttgarter Staatstheaters aus dem kleinen Osterfelder Ortsteil Roda stammen. Oder, dass das kleine Dorf an der Autobahn 9 in der isländischen Baubranche durchaus einen Namen hat. Beides liegt an Wolfram Krebs. Der 48-jährige Unternehmer ist seit zwanzig Jahren Inhaber einer Firma für Aluminiumprofile, die neben Privatkunden vor allem Partner aus der Handwerkerbranche sowie dem Baustoff- und Metallhandel bedient. Ziegel- und Trapezbleche sowie Firsthauben für Dächer, zudem verschiedene Kantprofile werden in seinem Betrieb produziert.
Etwa 900 Kunden zählt die Kundenkartei des Rodaer Unternehmens, das eine breite Palette an Trapez- und Wellprofilen für vielfältigste Dach-, Wand- und Deckenkonstruktionen bereithält. Individuell gefertigte Abkantprofile gehören ebenso zum Lieferprogramm. 1997 entstand die erste Fertigungsstrecke für Blechteile für Dach und Wand. Ende der neunziger Jahre wurde der Lagerbereich erweitert.
Doch viel Zeit, das Firmenjubiläum zu feiern, bleibt nicht, denn gerade hat der Unternehmer alle Hände voll mit seiner neuen Produktionsstrecke zu tun. Die soll offiziell am 1. Juli, dem Firmenjubiläum, in Betrieb gehen. Eigens dafür hat Krebs eine zweite Firma „krebs kant.profil.systeme“ gegründet, um Handel und Produktion künftig besser voneinander abzugrenzen. „Weil das Handelsgeschäft immer härter geworden ist, wollen wir unser Unternehmen künftig mehr auf die Produktion ausrichten“, begründet Wolfram Krebs diesen Schritt, der natürlich auch mit einem gewissen Risiko verbunden sei. Denn immerhin hat Krebs seit dem vergangenen Jahr rund 750 000 Euro in die Errichtung einer neuen Halle sowie die Anschaffung neuer Maschinen investiert. Ende dieses Monats soll das letzte hochmoderne Arbeitsgerät geliefert werden, mit dem man Profile millimetergenau fertigen und mit punktgenauen Löchern und Abkantungen versehen kann.
Besonders im Bereich individuell gefertigter Fassadenelemente will das Krebs’sche Unternehmen damit Fuß fassen. „Unsere Stärke soll dabei die Individualität und die Flexibilität sein“, erklärt Krebs, der auf längere Sicht auch die Schaffung von drei neuen Arbeitsplätzen sieht. Zur Zeit sind vier Mitarbeiter im Unternehmen beschäftigt, seit kurzem gehört auch Sohn André, der Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsingenieurwesen studiert hat, zum Team. „Vor etwa drei Jahren sind wir angesprochen worden, ob wir solche individuellen Fassadenelemente fertigen können, da kam der Gedanke auf, diesen neuen Produktionsbereich zu etablieren. Seitdem haben wir uns um die bauseitige Sache, aber auch um den Erwerb von nötigen Zertifikaten bemüht“, so Krebs. Seit zwei Wochen ist auch eine neue Homepage im Internet, mit der man das neue Angebot aus Roda vorstellt und Kunden akquirieren will. Dass das nicht immer einfach wird, weiß der gelernte Landmaschinenschlosser und spätere Diplomingenieur Krebs aus seiner zwanzigjährigen Selbstständigkeit nur zu gut. „Wir hatten gute Jahre, aber auch Durststrecken. Unsere Firmenphilosophie war es seit je her, einen überschaubaren Mittelweg zu finden“, sagt Wolfram Krebs, der 1995 alleine auf dem Grundstück seiner Eltern mit dem Aluminiumprofil- und Blechhandel begonnen hatte. (mz)