Figuren aus Holz gezaubert
Droßdorf/MZ. - Auch wenn das neue Jahr schon fast einen Monat alt ist, für die Droßdorfer Schnitzergruppe hat es gerade erst begonnen. Natürlich nur, was den Arbeitsplan der zehn Mitglieder zählenden Gruppe angeht, denn der sieht den letzten Freitag eines jeden Monats als regelmäßigen Treff vor. Und den Jahresauftakt nahmen die meisten Schnitzfreunde, die im Droßdorfer Heimatverein organisiert sind, am Freitag denn auch freudig wahr. Schließlich gab es eine Menge zu zeigen und zu erzählen. "In den Zeiten zwischen den Treffen arbeitet jeder zu Hause und dann wird hier das Neueste vorgestellt", erklärt Horst Schmidt aus Rippicha, der vor rund vier Jahren gemeinsam mit Heinz Wels die Gruppe ins Leben rief. Jeder habe schließlich seine eigene Technik.
Der Rippichaer fand vor etwa sechs Jahren zu seinem neuen Hobby und versucht seitdem dekorative Stücke aus dem Werkstoff Holz zu zaubern. Selbst Lehrgänge im Erzgebirge hat er dafür schon besucht. Jüngst beispielsweise einen, um sich mit dem so genannten Nassdrechseln vertraut zu machen. "Das Weihnachtsgeschäft ist für uns abgeschlossen, viele fertigen jetzt Osterschmuck", berichtet er. Auch Harry Pusch aus Zeitz hat das Schnitzmesser angesetzt, um mit geschickten Händen aus Holz einen Osterhasen zu zaubern. Die Gämse und den Bären, die er auf dem Tisch aufgebaut hat, hat der Elsterstädter vor kurzem geschnitzt und fachsimpelt darüber emsig mit Heinz Wels. Der hat sein Schnitzwerkzeug längst ausgepackt und greift sich ein langes Holzstück, das er für den achtjährigen Albert Steinbach vorbereitet. "Ich will einen Pilz schnitzen", sagt der Junge aus Droßdorf. Seit November 2006 besucht der junge Droßdorfer regelmäßig die Schnitzergruppe und hat sich seitdem schon an einigen Pilzen versucht. Die meisten Exemplare stehen heute auf der Fensterbank in der heimischen Küche.
Achim Vogel hat derweil schon den Herbst im Visier und setzt das Schnitzmesser an sein Relief mit Früchten und Blättern an. "Mir macht das Schnitzen einfach Spaß. Hier kann ich in Ruhe meine Phantasie ausleben und prüfen, ob ich so etwas noch kann", meint der 74-Jährige. Und während bei den Schnitzern langsam geschäftige Ruhe eintritt, schafft sich Traudel Seeger vom Heimatverein in der Küche. Bulette mit Brot hat sie für das leibliche Wohl der Holzkünstler vorbereitet.