Erlebnispädagoge aus Zeitz Erlebnispädagoge aus Zeitz: Stefan Köhler liebt Klettern mit Musik

Zeitz/Schelkau - Musik und Klettern - das sind die beiden Leidenschaften von Stefan Köhler. Der 38-jährige gebürtige Zeitzer arbeitet seit 2008 als freischaffender Erlebnispädagoge in der Caritas Wohn- und Förderstätte „Julius von Pflug“ in Weißenfels.
Dorthin fand er allerdings erst über Umwege. Denn eigentlich hat der junge Mann zuerst den Beruf des Umweltschutztechnikers erlernt. Schnell habe er während seiner Arbeit in Magdeburg gemerkt, dass ihm der Kontakt mit Menschen liegt. Die Musik war dafür ein weiterer Schlüssel. Stefan Köhler hatte in der Musikschule Zeitz eine musikalische Ausbildung am Cello erfahren, später auch Meisterkurse in Leipzig besucht. Dort hat er auch das Freiklettern erlernt.
Caritas-Einrichtung für behinderte Menschen in Schelkau
Dann hörte der Zeitzer, dass in der Caritas-Einrichtung für behinderte Menschen in Schelkau vertretungsweise ein so genannter Kontakterzieher benötigt wird. Da habe er sich beworben und die umfangreiche Arbeit in den verschiedenen Häusern der Wohn- und Förderstätte kennengelernt. Nebenbei habe er angefangen, Bewohner und Betreuer bei Singspielen in der Morgenrunde mit dem Cello zu begleiten. Als dann 2013 die Musiktherapeutin der Lebenshilfe-Einrichtung in Rente ging, habe er gemeinsam mit Beatrix Öttel diesen Betreuungszweig übernommen, erst kommissarisch, dann für fest.
Stefan Köhler erzählt, wie er mit den Bewohnern musikalische Stücke wie den „Karneval der Tiere“ oder das Chorwerk „Halleluja“ von Georg Friedrich Händel einstudiert hat. Dabei geholfen haben ihm seine Erfahrungen als Mitglied der Hofkapelle Weißenfels, des Ensembles Alexander aus Zeitz und des Generationen-Sinfonieorchesters, das aus Musikern aus ganz Deutschland besteht.
Fußballspiel gegen die Kinder und Jugendlichen aus dem „Haus Regenbogen“
Das wird übrigens am 20. Oktober zu Gast in der Wohn- und Förderstätte Schelkau sein und sich vor dem Konzert ein Fußballspiel gegen die Kinder und Jugendlichen aus dem „Haus Regenbogen“ liefern.
Denn trotz ihrer Handicaps seien die Schelkauer Bewohner auch sportlich zu begeistern, erklärt Stefan Köhler. Mit einigen jungen Leuten aus der Einrichtung übt er dienstagabends zwischen 18 und 20.30 Uhr in der Halle der Christophorusschule Droyßig das Klettern. Außerdem hat er mit der Gruppe auch schon Kletterausflüge nach Oberhof, zu den Kalkfelsen bei Pößneck und nach Löbejün unternommen. Die Erfahrungen mit den behinderten Menschen seien für ihn oft sehr lehrreich. „Sie sind direkter und geradliniger als wir“, meint Stefan Köhler. (mz)