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Robert Stadlober singt in Zeitz Anspruchsvolle Kunst in der Provinz

Zur sechsten Bibo-Theken-Nacht in der alten Stadtbibliothek gastierte der bekannte Schauspieler und Sänger Robert Stadloberin Zeitz. Wie der Abend war.

Von Yvette Meinhardt 23.03.2025, 12:32
Zur sechsten Bibo-Theken-Nacht in der alten Stadtbibliothek gastierte der bekannte Schauspieler und Sänger Robert Stadloberin Zeitz.
Zur sechsten Bibo-Theken-Nacht in der alten Stadtbibliothek gastierte der bekannte Schauspieler und Sänger Robert Stadloberin Zeitz. Foto: René Weimer

Zeitz/MZ - Zeitz/MZ. „Es gibt einiges zu tun. Im März den Merz auszutreiben. Tucholsky wird uns helfen“, so lautet das Credo von Robert Stadlober. Von Kurt Tucholsky kann er nicht lassen, sind doch dessen rund 100 Jahre alten Gedanken und Worte heute wieder aktuell. Mitdenken, lachen, klatschen erwünscht. Eine anspruchsvolle sechste Auflage der Zeitzer Bibo-Theken-Nacht. Stargast des Abends war der bekannte Schauspieler und Musiker Robert Stadlober, der mit seinem neuen Tucholsky-Programm in Zeitz war. Mit „Sonnenallee“ (1999) und Crazy (2000) wurde dieser einem großen Publikum bekannt.

In der alten Zeitzer Stadt-Bibo könnten irgendwo auch Bücher von Tucholsky liegen, morbider Charme, in dem der bekannte Schauspieler Stadlober für den nächste Film vor die Kamera treten könnte. Ein bekennender Antifaschist, der kräftig austeilt, an die Politik, die Nazis und auch an jene Gäste in der Bibliothek, die an der Theke stehen und zu laut quatschen. „Genießen Sie mit uns den Abgrund“, empfiehlt er seinem Publikum und singt das Lied „Küsst die Faschisten wach“.

Die 19-jährige Jolie Trapp aus Rehmsdorf sang einige ihrer neuen, selbst geschriebenen Lieder.
Die 19-jährige Jolie Trapp aus Rehmsdorf sang einige ihrer neuen, selbst geschriebenen Lieder.
Foto: René Weimer

Deutlich leisere Töne hatte vorher Jolie Trapp dargeboten. Die 19-Jährige aus Rehmsdorf präsentierte Lieder aus ihrem Album, welches im Sommer erscheinen soll. „Wir leben um die Welt zu sehen, nicht um sie nach unseren Vorstellungen zu erschaffen“, sagte sie. Sei frei, sei wild, sei Blumenkind. Ihr größter Wunsch sei Frieden. Zu allererst Frieden mit sich selbst, nur so könne der große Frieden gelingen. Kurzum ein bewegender Abend in der alten Bibliothek zu dem der neu gegründete Verein der Provinzzbanausen eingeladen hatte. Alles andere, nur nicht provinziell.