1. Basketball-Bundesliga 1. Basketball-Bundesliga: Letzter als Meister im Chancen-Auslassen
Spergau/MZ. - Die Schweigeminute nach dem Abpfiff für die Opfer des Bamberger Fanbus-Unglücks schien auch eine für den Mitteldeutschen Basketball-Club zu sein. Jedenfalls waren sich die Besucher nach dem 74:84 (36:40) fast durchweg einig, dass die 1. Liga abgehakt werden könne. Rolf und Thomas Degenkolbe, Sven Butz, Jens Degenkolbe und Mirko Krems, die in dieser Reihenfolge mit den Buch-
staben auf ihren T-Shirts das Wort Wölfe bilden, waren zwar mit Hoffnungen gekommen, sahen diese jedoch enttäuscht. Die Spieler hätten gekämpft, aber wieder einmal Nerven gezeigt und zu viele Fehler gemacht. Dennoch äußerten sie: "Wir wollen natürlich Erstliga-Basketball in Weißenfels erleben, doch auch für die zweite Liga würden wir eine Dauerkarte kaufen." Den Denkanstoß, mit eigenen Shirts für Aufsehen zu sorgen, hätten ihnen Fans bei der Basketball-Europameisterschaft in der Türkei gegeben. Bisher hatten die Männer aus Reichardtswerben, Burgwerben und Weißenfels kein Spiel verpasst, versicherten sie, wenngleich Janet Frei schon mal für Sven Butz als "L" einspringen musste. Nicht verstehen konnten sie, dass die Ränge gegen Bamberg so leer waren. Aber so sei das nun mal: "Wenn die Mannschaft gut spielt, dann kommen viele . . ."
Allerdings wird die Geduld mit der 14. Punktspiel-Niederlage auf eine harte Probe gestellt. Beim "Rudel" tauchten dann auch die ersten Plakate auf: "Ohne Leistung keine Fans" und "Auf die Fans war immer Verlass, jetzt seid I H R dran". Und tatsächlich schienen die Aktiven ihre Chance nutzen zu wollen. Nach dem 8:15 (6.) waren es vor allem Matt Alosa (6 Punkte) und Chris Haslam (4), die die Führung zum 18:17 bzw. 20:19 (10.) markierten. Dann zogen die Franken wieder davon (29:20/13.), die auch nach der Pause den besseren Start erwischten (45:38/22.).
Doch anschließend legten die Hausherren los. Ivo Kresta setzte sich mehrfach unterm Korb durch und holte einige Rebounds, Artur Kolodziejski markierte drei Zähler, produzierte aber auch zwei Ballverluste, und seine Wurfversuche nutzte der Kontrahent im Gegenzug. Alosa schließlich traf mit zwei Dreiern, so dass es in der 30. Minute 60:54 stand. Doch nach einer Auszeit von Bambergs Trainer Dirk Bauermann traten die Franken in der Deckung viel aggressiver auf. Vor allem Spielmacher Derrick Taylor und Fred Williams waren nicht mehr zu halten. Ex-"Wolf" Chris Ensminger knotete seine Arme förmlich um Haslam, während die Trefferquote der Weißenfelser noch weiter in den Keller sackte. Nach zwei Punkten von Haslam zum 66:68 (35.) gingen die letzten Minuten klar verloren.