1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Wittenberg: Wittenberg: Das Sommerfest ist schon gesichert

Wittenberg Wittenberg: Das Sommerfest ist schon gesichert

Von RAINER SCHULZ 22.12.2011, 18:13

WITTENBERG/MZ. - "Etwas Gescheiteres kann einer doch nicht treiben in dieser schönen Welt, als zu spielen", formulierte es einmal Henrik Ibsen, der norwegischen Schriftsteller aus dem 19.Jahrhunderts.

Spielerisch etwas lernen - das beinhalten viele der rund 1 000 Spiele der Wittenberger Ludothek, die seit 1993 existiert und ganz klein mit drei Spielen begann.

Der Begriff Ludothek hielt in Deutschland erst vor 20 Jahren Einzug. "Ludos" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Spiel. Der Betreiber nennt sich Ludothekar (In Wittenberg sind das Gudrun Brode und Gerda Kunze). Die Schweiz und Österreich entwickelten diese Form des Spielverleihs, vergleichbar mit einer Bibliothek.

Stefan Kretschmar vom Exil e.V. und Verantwortlich für die Ludothek gerät in euphorischer Stimmung, als Petra Stein, Geschäftsführerin der Klinik Bosse und deren Assistentin Nadine Lägel mit einer Spende in Höhe von 1 500 Euro erscheinen. "Das ist ja kaum zu glauben, eine solche Überraschung vor Weihnachten", macht sich Kretschmar vor Freude Luft. In der Bosseklinik ist die Ludothek nichts Unbekanntes. Viele Patienten und Mitarbeiter sind Nutzer der Einrichtung. Sich miteinander bei Gesellschaftsspielen beschäftigen und Kommunizieren gehören mit zur Patiententherapie und hat sich bewährt. Das war auch eines der Motive, weshalb die Alexianerbrüdergemeinschaft und die Bosseklinik sich mit ihrer Jahresspende für die Ludothek entschieden.

"Wir werden das Geld sinnvoll einsetzen", verspricht Kretschmar und hat schon so seine Pläne. "Damit werden wir die Landesliteraturtage mit finanzieren, KITA-Projekte organisieren und ein Sommerfest soll auch stattfinden. Die nicht mehr aktuelle Website erhält neue Inhalte und ein moderneres Aussehen."

Die Ludothek im Hinterhof des Markt 4 hat sich fest etabliert. 924 Ausleihen gab es im vergangenen Jahr. Die Ausleihgebühr liegt zwischen 50 Cent und drei Euro. 200 "Stammkunden" nutzen regelmäßig die Einrichtung. Und zwar nicht nur Kinder und Jugendliche, wenn einmal monatlich ein Spieleabend stattfindet.

"Siedler von Catan" ist mein Liebling. Es handelt sich um ein strategisches Spiel, das bereits zum Spiel des Jahres gekürt wurde", sagt Kretschmar. "Blokus 3D" ist sehr gefragt und "Therapy", bei dem es um menschliche Macken geht. "Keltis - der Weg der Steine" und "Ubongo" stehen auch hoch im Kurs. Clara Kretschmar bereitet es indessen große Freude ihren Papa beim Memoryspiel zu besiegen. "Gegen meine Tochter habe ich keine Chance. Es ist ein Phänomen, dass selbst Fünfjährige ein so enormes Gedächtnis an den Tag legen, dass sie sogar ihre Eltern schlagen können."

Am Dienstag und Donnerstag, jeweils von 14 bis 17 Uhr ist die Ludothek n besetzt. Telefonisch ist sie unter 03491 / 40 16 49 zu erreichen.