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Sommer im Landkreis Wittenberg Freibäder in Wittenberg: Eintritt, Essen, Besucherzahlen

Freibäder bieten im Kreis Wittenberg Abkühlung an heißen Tagen: Was der Eintritt kostet, wie das Essensangebot ausfällt und was der diesjährige Besucherrekord ist.

Von Jonas Lohrmann Aktualisiert: 17.07.2024, 13:07
Uwe Kühn kommt seit knapp 20 Jahren ins Freibad Zahna.
Uwe Kühn kommt seit knapp 20 Jahren ins Freibad Zahna. (Foto: Jonas Lohrmann)

Zahna/MZ. - Es ist 13.10 Uhr, der Himmel strahlt blau und die Temperaturen klettern auf 28 Grad Celsius – perfektes Badewetter. Das Freibad Zahna hat seine Tore seit zehn Minuten geöffnet. Doch von einem Besucheransturm kann trotz der idealen Wetterbedingungen nicht die Rede sein: Auf dem Parkplatz steht bislang nur ein einziges Auto. Wie die Besucherzahlen ausfallen, wann Schwimmabzeichen abgenommen werden können und welche Kurse es gibt.

Was Spekulation bleibt

Die Gründe für den verhaltenen Andrang sind vielfältig. Rettungsschwimmer Alexander Schlotbohm berichtet, dass bei gutem Wetter durchschnittlich zwischen 100 und 150 Gäste das Bad besuchen: „Es sind mal mehr, mal weniger.“ Während der Ferienzeit, wenn viele im Urlaub sind, schwanken die Zahlen besonders stark. Den diesjährigen Besucherrekord verzeichnete das Bad vergangenen Dienstag mit 474 Badegästen. Vor der Pandemie waren solche Zahlen die Regel: „Früher hatten wir ständig über 500 Besucher, der absolute Rekord liegt bei etwa 800.“ Warum heute weniger Gäste kommen, bleibt Spekulation. Möglicherweise haben sich viele in den letzten drei Jahren eigene Pools angeschafft oder sind aufgrund finanzieller Einschränkungen seltener im Freibad.

Der 82-jährige Uwe Kühn ist eine feste Größe im Freibad Zahna. Seit knapp 20 Jahren kommt er täglich um 13 Uhr, um gemeinsam mit seiner Frau mindestens 20 Bahnen je 25 Meter zu schwimmen. Sie wohnen in Zahna und fahren die knapp zwei Kilometer mit dem Fahrrad. Über die Jahre hat sich eine kleine Gemeinschaft von sechs Leuten gebildet, die regelmäßig zusammen schwimmen.

Kurse sind ausgebucht

Auch für angehende Schwimmer hat das Freibad etwas parat. Jeden Monat finden zwei bis drei Kurse für das Seepferdchen-Abzeichen statt, die sich über zehn Übungsstunden erstrecken. Die elfte Stunde ist für die Prüfung reserviert. Dieses Jahr sind allerdings alle Kurse bereits ausgebucht. Für das nächste Jahr sind nur noch wenige Plätze frei.

Alexander Schlotbohm ist Rettungsschwimmer in Zahna.
Alexander Schlotbohm ist Rettungsschwimmer in Zahna.
(Foto: Lohrmann)

Wer schnell ist, kann sich nächstes Jahr also noch ein Platz sichern, wie der Rettungsschwimmer Schlotbohm sagt. Auch höhere Schwimmabzeichen wie Bronze und Silber kann man hier ablegen; diese können oft am selben Tag noch abgenommen werden. Für das Gold-Abzeichen, das mehr Zeit in Anspruch nimmt, ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Die Eintrittspreise sind im Vergleich zur vergangenen Saison identisch geblieben, trotz einer leichten Erhöhung in der vorletzten Saison. Eine Tageskarte für Erwachsene kostet weiterhin fünf Euro, während Kinder und Jugendliche bis 16 Jahren zwei Euro zahlen müssen. Aufgrund einer 16-tägigen Eröffnungsverzögerung wurde die Saisonkarte von 100 auf 80 Euro reduziert. Das Freibad ist täglich von 13 bis 19 Uhr geöffnet.

Besonders in den frühen Nachmittagsstunden kurz nach der Eröffnung ist es ruhig. Der Großteil der Besucher kommt nach Feierabend gegen 15 bis 16 Uhr, wie Alexander Schlotbohm berichtet.

Nachhaltigkeit zählt

Bekannterweise schmecken die Pommes im Freibad am besten. Auch in Zahna gibt es einen Imbiss. Das kulinarische Angebot umfasst Klassiker wie Pommes und Currywurst, Hamburger, Cheeseburger, Bockwurst und Eis. Aufgrund gestiegener Einkaufspreise mussten die Preise hier um etwa 50 Cent erhöht werden. Im Tausch gegen 3,80 Euro erhält man einen Teller Pommes. Wer eine Currywurst dazu nimmt, kommt auf 5,50 Euro. Der Betreiber legt Wert auf Nachhaltigkeit und serviert die Speisen auf Mehrwegtellern mit richtigen Gabeln, was bei den Gästen gut ankommt.

„In den ersten beiden Juni-Wochen musste das Bad wetterbedingt geschlossen bleiben“. Die Badesaison ist bis zum 31. August geplant. Sollte allerdings das Wetter mitspielen, könnte die Saison um zwei Wochen verlängert werden, wie Schlotbohm begründet.

Currywurst im Freibad Zahna
Currywurst im Freibad Zahna
(Foto: Jonas Lohrmann)

Direkte Änderungen für die Besucher gab es nicht. Dennoch wurde das Pumpenhaus des Freibads saniert. Mit EU-Fördermitteln von knapp 68.000 Euro konnte die Fassade repariert werden. Zuvor wurde die Rutsche verlegt, die regelmäßig Überschwemmungen verursachte. Das Freibad bietet neben den Schwimmbecken eine Minigolfanlage, eine Tischtennisplatte, einen Fußballplatz, einen Beachvolleyballplatz und ein großes Schachfeld.

Eine Stunde später

Zubehör kann entweder mitgebracht oder gegen eine geringe Gebühr ausgeliehen werden. Für die kleinen Gäste gibt es einen Eltern-Kind-Bereich mit kleiner Rutsche, während Jugendliche sich auf der 45 Meter langen Rutsche vergnügen können.

Knapp eine Stunde nach der Eröffnung stehen bereits zehn Autos auf dem Parkplatz und das Bad füllt sich langsam. Ob diese Woche der diesjährige Besucherrekord geknackt wird?

35 Grad und keine Wolke am Himmel

Als Naturbad mit höchster Wasserqualität beschreibt Dirk Jarosch das von ihm geleitete Flämingbad in Coswig. Auch sonst dürfen sich Besucher auf allerhand Angebote freuen, unter anderem gibt es eine große Liegewiese, auf die Sportlichen warten ein Volleyball- und ein Fußballfeld, es gibt ein Trampolin und ein Klettergerüst und für die lieben Kleinen ein „Indianerdorf“ und ein Hexenhaus. Auch einen Kiosk haben sie im Flämingbad. Geöffnet ist in den Sommerferien täglich von 10 bis 20 Uhr, sonst 14 bis 20 Uhr. Der Eintritt beträgt vier Euro.

35 Grad und am Himmel keine Wolke. So beschreibt Michael Horn das ideale Freibadwetter. Horn ist Geschäftsführer des Kommunalservice Wittenberg und der Bäder- und Freizeit GmbH, die auch das Freibad Piesteritz betreibt. Die Resonanz sei im Moment eher durchwachsen, wahrscheinlich weil die idealen Bedingungen fehlen. Aber an guten Tagen hatten sie auch schon knapp 1.000 Leute. Denen wird einiges geboten: zum Beispiel mehrere Becken, darunter ein Sprungbecken mit Sprungturm, ein Spaßbecken und ein Kleinkinderbecken mit Wasserpilz, Piratenschiff und Sonnenschutzsegeln. Es gibt eine weitläufige Liegewiese, ein Volleyballfeld und Tischtennisplatten, einen Spielplatz mit Kletternetz und Kletterburg und manches mehr. Auch einen Kiosk haben sie. Geöffnet ist das Bad während der Sommerferien Montag bis Sonntag, 10 bis 20 Uhr. Erwachsene zahlen 4,90 Euro Eintritt, Ermäßigte 3,40 Euro. Kinder bis zu einem Meter Körpergröße zahlen nichts.

Klein, aber fein – so lässt sich das Freibad Serno beschreiben. Sie haben ein Gesamtbecken, wie der Leiter Uwe Heinrich es beschreibt. Es ist unterteilt in einen Nichtschwimmer- und einen Schwimmerbereich. Apropos: Heinrich unterweist Kinder, die es noch nicht gelernt haben, auch mal im Schwimmen, es gebe viele Anfänger. Ansonsten gibt es im Bad von Serno Spielgeräte, einen Spiel- und einen Volleyballplatz und bei Bedarf öffnet der Kiosk. Besucht werden kann das Freibad in den Sommerferien täglich außer montags, 11 bis 19 Uhr. Der Eintritt beträgt für Erwachsene 3,50 Euro und 2,50 Euro für Kinder. Und es gibt u. a. Familienkarten.

So ist die Preisgestaltung auch im Freibad von Cobbelsdorf. Geleitet wird es von Stephanus Janowski. Es gibt zwei Becken, eins für die Schwimmer und eins für Kinder mit kleiner Rutsche und zudem eine Gegenstromanlage, Schwalldusche und einen Wasserpilz. Sie haben außerdem einen Volleyballplatz und Liegeflächen mit Bäumen. Als familiär und eher ruhig beschreibt Janowski das Bad, in das Besucher auch von weiter her kommen. Geöffnet ist während der Ferien von 11 bis 19 Uhr, außer am Dienstag. CNI