Kunstausstellung im Zeughaus Kunstausstellung im Zeughaus: Else-Hertzer-Schau in Wittenberg
Wittenberg - Eine Ausstellung mit der „Kriegsmappe Wittenberg 1945“ der Künstlerin Else Hertzer (1884 bis 1978) soll am 19. Dezember um 19 Uhr im Wittenberger Zeughaus eröffnet werden. Darüber informiert Mathias Tietke, in dessen Besitz die Mappe sich bis zum Ankauf durch die Stadt befand. Tietke zufolge werden etwa 40 Arbeiten auf der Sonderausstellungsfläche des Stadtmuseums präsentiert.
Hertzer, die in Wittenberg geboren wurde, hat im April 1945 die Zerstörung der Stadt mit Zeichnungen und Aquarellen festgehalten. Ein Jahr zuvor hatte sie bereits indische Kriegsgefangene porträtiert, die sich in Wittenberg aufhielten, so der Hertzer-Kenner Tietke. Der Journalist und Buchautor (u. a. „Wittenberg: Die 99 besonderen Seiten der Stadt“) hat in diesem Jahr mit Nadine Steinacker im Kunsthaus Apolda eine große Hertzer-Schau mit dem Titel „Else Hertzer - Die Vielseitige“ kuratiert.
In einem Katalog, der zu dieser Ausstellung erschienen ist, heißt es, dass sich durch die vierjährige Recherche „und das Wiederauffinden zahlreicher Kunstwerke ein vielschichtiger Eindruck“ bilden ließ, wie Else Hertzer gelebt hat und wie sie sich als Künstlerin vom ersten entstandenen Bild (1905) bis zu einem unvollendeten Selbstporträt (Januar 1978) entwickelt hat.
Die Malerin und Grafikerin Else Hertzer starb am 9. Februar 1978 in Berlin. Der größte Teil ihres künstlerischen Nachlasses befindet sich Tietke zufolge bei der Erbengemeinschaft sowie u. a. bei drei privaten Sammlern. Grafische Werke mit Wittenberg-Motiven und die Kriegsmappe sind in den Städtischen Sammlungen Wittenberg. Die kommende Ausstellung ist nicht die erste in der Region. Bereits 2016 konnte Tietke eine Schau im Coswiger Simonetti-Haus präsentieren. (mz/cni)