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Nach der Wahl Kreistag in Wittenberg: Grüne und CDU gehen zusammen

Wie die Fraktionen im Wittenberger Kreistag künftig aussehen werden.

Von Marcel Duclaud 03.07.2024, 10:00
Sitzung des Kreistages in der Aula des Hauses Melanchthon
Sitzung des Kreistages in der Aula des Hauses Melanchthon (Foto: Thomas Klitzsch)

Wittenberg/MZ. - Die Grünen oder besser die Grüne im Wittenberger Kreistag wechselt die Seiten. Claudia Knape, die bislang in einer Fraktion mit der SPD arbeitete, wird künftig bei den Christdemokraten zu finden sein. Das bestätigten am Dienstag gegenüber der MZ sowohl Frank Brettschneider von der CDU als auch Reinhard Rauschning von der SPD.

Ein Patt nach der Wahl

Die Konsequenz ist unter anderem, dass die künftige Fraktion CDU/Grüne 15 Mitglieder hat und damit stärkste Fraktion ist. Sie hat das erste Zugriffsrecht auf die Ausschüsse und stellt gemeinhin den Vorsitzenden des Kreistages, der gewählt werden muss. Nach der Wahl gab es ein Patt, sowohl die AfD als auch die CDU haben 14 Mandate errungen. Weil die AfD zumindest bislang keinen Partner hat, stellen also CDU und Grüne wie erwähnt die stärkste Fraktion. Matthias Lieschke (AfD) sagt am Dienstag: „Aktuell bleiben wir bei 14 Leuten.“ Dass Gespräche geführt wurden, räumt er allerdings ein. Das Zusammengehen von CDU und Grünen nennt er eine „interessante Konstellation“. Was Lieschke ankündigt: „Wir werden einen Kandidaten für den ersten Stellvertreter des Kreistagsvorsitzenden präsentieren.“

Frank Brettschneider sagt klar zur gemeinsamen Fraktion mit der Kreisrätin der Grünen: „Es geht um die Sitzmehrheit. Wir wollen die stärkste Fraktion sein.“ Im Übrigen verspreche er sich eine sehr angenehme Zusammenarbeit mit Claudia Knape. „Ich mag Leute, die sich pragmatisch für den Landkreis engagieren.“ Dass es auch Gespräche mit Stefan Schmidt, dem Abgeordneten der FDP gab, bestätigt Brettschneider: „Aber mit Frau Knape sehen wir mehr Schnittmengen.“

Schmidt wiederum geht mit den Freien Wählern zusammen, deren Fraktion dann acht Abgeordnete stellt. Heißen wird die Fraktion Freie Wähler, ohne den Zusatz FDP. Stefan Schmidt ist kein Mitglied bei den Liberalen, er kandidierte als Parteiloser.

Ein bisschen enttäuscht

Dass die SPD enttäuscht ist vom Wechsel der Frau der Grünen zur CDU, will Reinhard Rauschning nicht leugnen, sagt aber auch: „Ich kann die Beweggründe nachvollziehen.“ Die Sozialdemokraten werden nach dem jetzigen Stand der Dinge mit ihren sechs Sitzen unter sich bleiben und keine Koalition bilden. Das trifft auch auf die Linken (vier Mandate) zu.

Der Kreistag kommt am Donnerstag ab 17 Uhr zu seiner konstituierenden Sitzung in der Aula des Hauses Melanchthon zusammen. Wahlen, Berufungen und Hauptsatzungsänderung stehen unter anderem auf dem Programm.