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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Es fehlt nicht an Qualität

Von KARINA BLÜTHGEN 28.11.2011, 18:51

KEMBERG/MZ. - "Dabei hätten wir schon zwei oder drei Tiere in der entsprechenden Qualität gehabt", sagte er. Es fehlte schlicht an einem zweiten Preisrichter mit entsprechender Qualifikation, der die Bewertung seines Kollegen gegenzeichnet. "Das ist bei Ortsschauen, wo die Palette vom Wassergeflügel bis zu den Tauben reicht und oft nur zwei oder drei Preisrichter vor Ort sind, generell ein Problem", so Zepperitz. "Da müsste der Landesverband eine Regelung treffen."

Was die Vielfalt der Schau in Kemberg betraf, war der Vorsitzende jedoch durchaus zufrieden. 228 Tiere in über 30 Rassen waren im Saal der "Goldenen Weintraube" in Kemberg ausgestellt, es gab kaum Doppelungen bei Rassen und Farbenschlägen. Dazu beigetragen haben auch etliche Gastaussteller aus den Vereinen Bad Schmiedeberg, Bergwitz, Oranienbaum, Pouch und Wittenberg.

Der enge Terminplan mit den großen Ausstellungen im Herbst (vor zwei Wochen Kreisschau, am Wochenende parallel die Landesschau und kommendes Wochenende die Lipsia) hatte sich jedoch auch in Kemberg bemerkbar gemacht. "Einige der Zuchtfreunde, etwa aus Bad Schmiedeberg, die sonst auch bei uns vertreten sind, hatten deshalb zurückgezogen", erklärte Zepperitz.

Wie schon im Vorjahr hat auch diesmal Hartmut Mette aus dem gastgebenden Verein gut abgeschnitten. Eine Henne seiner Zwerg-Lachshühner hat ihm ein "hervorragend" mit 96 Punkten beschert. "Er ist einer unserer besten Züchter", lobte der Vorsitzende. Der 60-Jährige, der dem Verein seit 1965 angehört, war mit insgesamt acht Hühnern und zwölf Tauben auf der Schau vertreten und auch in diesem Jahr sichtlich zufrieden. Ein Kreisverbands-Ehrenpreis und auf seine blauen Strasser der Hans-Selling-Gedächtnispreis waren der Lohn für die Mühen des vergangenen Zuchtjahres.

Gut vertreten war auch der Kemberger Züchter Daniel Mölle. Von acht seiner Zwerg-Wyandotten gold-schwarz-gesäumt holten drei Tiere Preise, zudem hatte er wildfarbige Landenten ausgestellt, eine von nur zwei Wassergeflügelrassen der Ausstellung.

Auch große Hühner waren etwas rar. 23 Tiere in dieser Kategorie gab es zu sehen, mit dem Heidepokal wurde dabei ein Deutsches Reichshuhn der Oranienbaumer Züchterin Kerstin Ullrich. Bei den Zwerghühnern waren besonders reichlich die Zwerg-Wyandotten vertreten, in weiß, weiß-schwarz-columbia, gold-schwarz-gesäumt und kennfarbig. Nicolaus Kirchhof aus Pouch als Jugendzüchter hatte Zwerg Vorwerk-Hühner mitgebracht. "Wir in Kemberg haben keine Jugendzüchter mehr, seit drei Jahren schon", bemerkte Zepperitz zum Thema Nachwuchs.

Auch Tauben waren dank der Gastaussteller vielfältig vertreten. Neben sehr pflegeaufwendigen Deutschen Doppelkuppigen Trommeltauben in weiß, rot und schwarz von Maik Krüger aus Bad Schmiedeberg gab es eine Kollektion Coburger Lerchen, zudem Münsterländer Feldtauben, Polnische langschnäblige Tümmler, Elsterpurzler und viele mehr zu sehen. Besucher konnten so auch Rasseunterschiede gut vergleichen, etwa von Strassern zu Mährischen Strassern, letztere sind etwas leichter und farbintensiver.

Zufrieden zeigte sich Ulrich Zepperitz außerdem mit dem Ergebnis der Kreisschau. Fünf Züchter aus Kemberg hatten sich beteiligt, es habe eine "gute bis akzeptable Bewertung" gegeben. "Das ist schon eine höhere Stufe als im Ortsverein, und dem muss man sich stellen", so Zepperitz. Als besonders positiv hob er hervor, dass es nach fast zehn Jahren überhaupt einmal wieder eine Kreisschau gegeben hat. Zwar hatten Seegrehna mit den Zwerghühnern und Annaburg mit Tauben spezielle Schauen auf Kreisebene organisiert, aber nun seien wieder einmal alle Kategorien vertreten gewesen.