Korbträger und Clowns in Tradition
Wartenburg/MZ. - Kai Tilliger, wie Andreas Deutschmann bereits im neunten Jahr Platzmeister, kann in diesem Jahr auf zwölf weitere Mitstreiter bei der Organisation und Durchführung zählen. "Seit 1947 sind die Jugendfastnachten jedes Jahr gefeiert worden, die Idee kam damals aus Elster", erzählt er, während bei der Generalprobe die jungen Leute ihre Tänze noch einmal durchgehen und den Einmarsch proben. Von September an hatten sie sich einmal pro Woche getroffen.
Das eigentliche Procedere der Fastnachten hat sich kaum verändert. Es gibt drei Platzmeister, zwei Mann für die Brandkassen, fünf Antänzer und zwei Korbträger. "Die Korbträger sind wichtig für das Zempern, das am Sonnabendvormittag um neun Uhr losgeht", erklärt Tilliger. "Die Zemperer bekommen bei ihrer Einladungstour hausgeschlachtete Wurst und saure Gurken, früher gab es auch Eier, alles für den Fastnachtsausklang."
Die Platzmeister tragen wie früher Bänder an der Jacke, nur werden sie nicht mehr von den Mädchen angesteckt. Angetanzt wird nach Wunsch, einen Strafenkatalog gibt es auch. So müssen mindestens ein Platzmeister und drei Antänzer immer im Saal sein. Bis halb elf Uhr abends darf sich kein Mitglied hinsetzen und Extratouren kosten einen Obolus in die Brandkasse.
Seit drei Jahren haben die Fastnachter auch wieder Clowns. Eine alte Tradition, die in den 80er Jahren nicht weitergeführt worden war, wie Kai Tilliger weiß. "Sie sind zur Belustigung und vor allem am Sonntag für den Kindertanz da", sagt er. Die Clowns werden in dieser Woche Kindergärten und Grundschulen der Umgebung Wartenburgs aufsuchen und die Kinder gesondert einladen. Neun jeweils verschiedene Einlagen wird es am Freitag- und Samstagabend geben. Unterstützt werden die Fastnachtsmitglieder von den Funken aus Trebitz und Wartenburg.
"Es gibt einen Standardtanz, und wir machen einen Tanz mit den Jungen hier", erklärt Sabine Deutschmann, die gemeinsam mit Tina Schneider, Lydia Scheel und Marie-Theres Hennwald am Sonnabend immer wieder Schritte, Bewegungen und Abläufe probte. "Wir sind zusammen aufgewachsen, da hilft man sich gegenseitig."
Das Programm ist zum Teil neu, zum Teil auch das Beste der vergangenen Jahre. Es wird international mit Tänzen aus Russland, Schottland und Mexiko, und natürlich darf ein Männerballett nicht fehlen. Der Freitagabend ist für die Vereine im Ort, Sponsoren und Wartenburger, am Sonnabend haben alle Zutritt, die Spaß an Fastnachten und seinen Regeln haben.
Freitag und Sonnabend Beginn jeweils 20 Uhr in der Gaststätte "Zur Weintraube"; Sonntag Kindertanz ab 14 Uhr.