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Elberadeltag Elberadeltag: Kälte in Elster wird getrotzt

Von boris canje 04.05.2014, 16:17
Trotz der Kälte ließ es sich die Prinzengarde des Elsteraner Carneval Vereins nicht nehmen, beim Elberadeltag vor den etwa 200 Radwanderern ihren Showtanz auf der Freilichtbühne zu präsentieren.
Trotz der Kälte ließ es sich die Prinzengarde des Elsteraner Carneval Vereins nicht nehmen, beim Elberadeltag vor den etwa 200 Radwanderern ihren Showtanz auf der Freilichtbühne zu präsentieren. boris canje Lizenz

Zahna-elster/MZ - Heiße Getränke waren beim 12. Elberadeltag sehr begehrt. Einstellige Plusgrade ließen alle zu wärmender Kleidung greifen. In der Nähe des Getränkestandes duftete es wie auf dem Weihnachtsmarkt, nämlich nach Glühwein.

Doch die relativ niedrigen Temperaturen waren für etwa 200 Radwanderer kein Grund, sich von ihrem Vorhaben abbringen zu lassen. In mehreren Gruppen ging es auf Sternfahrt, deren Ziel der Freizeitpark in Elster war. Unter den Teilnehmern waren auch etwa 50 Velozipedisten aus Elster, die sich auf einen Rundweg begaben. Einige Anwohner scheuten den längeren Weg und kamen direkt zum Veranstaltungsort. Kurz vor der Staffelübergabe kamen die Coswiger in Elster an, unter ihnen auch Bürgermeister Doris Berlin (parteilos). Sie erinnerte daran, dass im vorigen Jahr, als ihre Stadt der Ausrichter war, wesentlich angenehmere Temperaturen herrschten.

Mit einem Elberadeltag wird seit zwölf Jahren die Saison auf dem Elberadweg eröffnet. Der landschaftlich schöne Pfad führt von der Quelle des Stromes im tschechischen Riesengebirge bei Spindleruv Mlyn (Spindlermühle) bis zur Mündung in die Nordsee bei Cuxhaven. Die Gesamtlänge beträgt 1 220 Kilometer. Von Mitgliedern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs wurde er bereits zehnmal zum schönsten Radfernweg Deutschlands gewählt. Im Landkreis Wittenberg war er der Erste, der nach der Wende ausgebaut wurde.

Und wenn sich die Radler von der Kühle wenig beeindruckt zeigten, dann konnten die Künstler, die für Unterhaltung sorgten, auch keine Ausnahme machen. Den Auftakt gestalteten die Blau-Weißen Funken des Elsteraner Carneval Vereins (ECV). Dann wurde es international, denn es war das Orchester „Visit“ (Besuch) aus Mogiljow in Weißrussland an der Reihe. Später zeigte die Prinzengarde des ECV einen Showtanz und dann übernahmen wieder die Elbaue-Musikanten das Zepter des Handelns im Freizeitpark.

Staffelstab wandert weiter

Zuvor galt es jedoch, ein Ritual zu vollziehen: die Staffelstabübergabe. Miss Elbenixe Katharina Tietz sowie der Bürgermeister der Stadt Zahna-Elster, Peter Müller (Freie Wähler), übergaben den symbolischen Stab an Franziska Schulze, Sachgebietsleiterin Tourismus in der Stadt Dessau-Roßlau, und Ingo Fritzsche vom Biosphärenreservat Mittlere Elbe.

Unter den Radwanderern, die sich nach der Ankunft erst einmal stärkten, war natürlich auch Elke Witt, Geschäftsführerin der Tourismusregion Anhalt-Dessau-Wittenberg. Sie legte die Strecke nach Elster gemeinsam mit einer Wittenberger Gruppe zurück. Sie zeigte sich überzeugt, dass sich bei schönerem Wetter wesentlich mehr Radler auf den Weg gemacht hätten. Aber angesichts des Wetters sei sie sehr zufrieden. „Ich bin froh, dass wir mit Elster einen neuen Zielort gefunden haben.“ Bislang waren es immer Wörlitz, Dessau-Roßlau oder im vergangenen Jahr Coswig.

Und die Stadt Zahna-Elster hielt noch einen besonderen Höhepunkt bereit. Die Truppe, die sich von Elster aus auf einen Rundweg über Bülzig und Zahna machte, hatte die Aufgabe, den fertiggestellten Radweg zwischen Bülzig und Külso einzuweihen. Wie es sich gehört natürlich mit dem Durchschneiden eines Bandes.

Auch dafür gab es von Elke Witt viel Lob. Mit diesem neuen Abschnitt gibt es jetzt eine Querverbindung zwischen dem Radweg Berlin-Leipzig und dem Elberadwanderweg. „Das dürfte besonders für die Berliner von Interesse sein“, zeigte sich die Geschäftsführerin überzeugt. Und das auch, weil das letzte Teilstück „in einer besonders guten Qualität ausgebaut wurde“.

Besonders verbunden

Unter den Radenthusiasten gab es einen, dem der Elberadwanderweg besonders am Herzen liegt, Lothar Matthes. Für ihn ist die Saisoneröffnung stets ein besonderes Ereignis. Das verwundert auch nicht. Der Wittenberger hat nämlich wesentlich mit dazu beigetragen, das Vorhaben Elberadwanderweg durch den Landkreis Wittenberg voran zu treiben. So hat er damals den vorgesehenen Verlauf selbst unter die Räder genommen, Änderungen angeregt und Hinweise für die Realisierung bekommen. „Ich bin froh, dass es uns gemeinsam gelungen ist, diesen Radweg zu schaffen. Heute ist er sehr beliebt. Davon kann sich jeder selbst immer wieder überzeugen.“ Dabei spielt Lothar Matthes auf die vor allem im Sommer immer wieder zu sehenden Radtouristen an, die den Weg in Flussnähe bevölkern. Manchmal bekomme man dabei den Eindruck von an einer Schnur aufgereihten bunten Perlen.

Die Elsteraner nutzten die Gelegenheit, um etwas Werbung in eigener Sache zu machen. Die Miss Elbenixe Katharina Tietz, übrigens die 17. mit diesem Titel, verteilte überall Flyer, die über kulturelle Angebote sowie Sehenswürdigkeiten in dem Ort an der Elbe informieren. Einiges davon konnten die Gäste im Freizeitpark gleich selbst in Augenschein nehmen.

Franziska Schulze (Dessau-Roßlau) und Ingo Fritzsche (Biophärenreservat) bekommen von Miss Elbenixe Katharina Tietz und Bürgermeister Peter Müller (Zahna-Elster, v.l.n.r.) den symbolischen Staffelstab.
Franziska Schulze (Dessau-Roßlau) und Ingo Fritzsche (Biophärenreservat) bekommen von Miss Elbenixe Katharina Tietz und Bürgermeister Peter Müller (Zahna-Elster, v.l.n.r.) den symbolischen Staffelstab.
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