Cranach-Stiftung Cranach-Stiftung: Malschule lädt zum Fest

wittenberg/MZ - Reichlich 6 000 Besucher nutzen jedes Jahr die verschiedenen Angebote der Malschule der Cranach-Stiftung Wittenberg. Aber es soll sie ja trotzdem geben - jene, die noch nie an diesem ebenso auratischen wie lebendigen Ort in der Schlossstraße 1 eingekehrt sind, um ihre eigenen künstlerischen Fähigkeiten auszuleben. Nicht nur für sie, aber doch ganz besonders, macht die Einrichtung am 7. September ihre Türen weit auf - dann ist Malschulfest, übrigens das 13. seiner Art.
Nach Auskunft von Stiftungschefin Eva Löber werden alle Kursleiter vor Ort sein und in den Werkstätten auch zu praktischen Arbeiten einladen. Darüber hinaus sollen Arbeitsergebnisse aus den Kursen präsentiert werden. Erwartet wird auch der „Circus Knopf“, der unlängst erst zur elften Wittenberger Erlebnisnacht in der Stadt aufgetreten ist. Eröffnet werde das Fest um 15 Uhr mit einer Modenschau von Schülern der Sekundarschule Reinsdorf, die vor einiger Zeit an einem Projekt in der Malschule teilgenommen haben.
Über deren Entwicklung seit 1996 zeigt sich Löber mehr als zufrieden. „Aus einer Bastelbeschäftigung am Anfang ist eine qualitätvolle Ausbildungsstätte geworden“, sagt sie und auch dies: „Innerhalb der Stiftung ist die Malschule eine ganz wichtige Säule.“ Dies hat vor allem damit zu tun, dass unter der Leitung von Dörthe Zielke und in Kooperation mit professionellen Künstlern mit Kindern und Jugendlichen, respektive für die Zukunft gearbeitet wird. Noch ausbaufähig ist nach Löbers Auffassung die überregionale Wirkung. Doch sei gerade dies gegenwärtig nicht ganz einfach, da die Cranach-Herberge, in der ursprünglich potenzielle (erwachsene) Kursteilnehmer logieren sollten, bekanntlich als Interim vom evangelischen Predigerseminar genutzt wird, bevor selbiges eines Tages ans Schloss umziehen kann.
Was die vielfältigen Kursangebote - von der Frühförderung bis zu Mappenkursen - betrifft, so gebe es derzeit einige Umstrukturierungen. Grund sei der Weggang von Kursleitern, etwa ist Bärbel Lenfort-Wettreck aus familiären Gründen aus dem Kursbetrieb ausgeschieden. Verstärkt sei jetzt wieder Bärbel Mohaupt im Einsatz, aber auch aus dem Stipendiaten-Programm der Stiftung verspricht man sich neue Kräfte. Im Gespräch sei man diesbezüglich mit dem August-Stipendiaten Klaus Hartmann. Der Berliner Künstler, der noch bis Freitag in Wittenberg arbeitet, könne sich vorstellen, für Ferienkurse in die Stadt zurückzukehren. Zuletzt hat Hartmann vorige Woche mit Studenten eines internationalen Workcamps gearbeitet, die wie berichtet einige Fenster der Malschule angestrichen haben (und Bänke vom Marktplatz obendrein). Es war jedenfalls mächtig was los auf dem Cranachhof in der Schlossstraße. Und das dürfte zum Malschulfest in einer reichlichen Woche nicht anders sein.
