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Busunternehmer erhebt Vorwürfe gegen Landkreis

28.03.2006, 15:21

Wittenberg/MZ/cab. - Dabei, so meinen Dalichows, hätte die europaweite Ausschreibung gar nicht sein müssen. In Thüringen sei ihnen ein Fall bekannt, da habe man die Konzessionen stillschweigend verlängert. Etwas Ähnliches zu tun habe der Landkreis abgelehnt.

Laut einer Internetpräsentation (ÖPNV-Wettbewerb - Das Portal für den ÖPNV-Markt) hat der Landkreis Neuland beschritten, hat erstmalig als Genehmigungsbehörde das Auslaufen von Linienkonzessionen mittels Bekanntmachung im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Dabei wird sich auf ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes berufen. Aber das ist laut dieser Homepage nicht die einzige Vorreiterrolle des Landkreises. Ebenso erstmalig ist demnach der Hinweis, dass Anträge bevorzugt werden, die auf ein Linienbündel bezogen nur einen Betriebsführer vorsehen.

Dies bedeutet, dass die Linien eines Bündels nur von einem großen Unternehmen oder einer Bietergemeinschaft beantragt werden können. Dabei, so heißt es weiter, falle vor allem der große Zuschnitt des Linienbündels 1 (Region rechtselbisch) auf: "Dies dürfte die mittelständischen Unternehmen vor Ort vor eine große Herausforderung stellen." Für ihr Unternehmen sehen Christiane und Uwe Dalichow kaum eine Chance, sich für eine der Linien zu bewerben. Selbst in Gemeinschaft mit weiteren Unternehmen seien die vorgesehenen und ausgeschriebenen Linienbündel nicht zu betreiben.

Doch das ist nur eine Sorge, die Uwe Dalichow hat. Er befürchtet auch einen Qualitätsverlust. So sichere sein Unternehmen derzeit noch 22 Fahrten zwischen Wittenberg und Seegrehna ab. Diese sollen künftig auf zwei reduziert werden. Als Alternative werden Rufbusse vorgeschlagen. Doch mit diesen werden nach Meinung des Unternehmers vor allem ältere Leute, die Fahrpläne gewohnt seien, ihre Probleme haben. Und nicht zuletzt würden Arbeitsplätze vernichtet, denn wenn die Linie nicht mehr befahren werden darf, dann gehe das nicht ohne Entlassungen.