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Bosse-Klinik Wittenberg Bosse-Klinik Wittenberg: Richtfest bei Therapiezentrum für 8,5 Millionen

Von Corinna Nitz 03.05.2016, 16:52
Richtfest in der Klinik Bosse Wittenberg: In gut neun Metern Höhe hat Alexianer-Regionalgeschäftsführerin Petra Stein „zugeschlagen“.
Richtfest in der Klinik Bosse Wittenberg: In gut neun Metern Höhe hat Alexianer-Regionalgeschäftsführerin Petra Stein „zugeschlagen“. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Die Stadt ist ein großes Haus und das Haus eine kleine Stadt. Mit diesem Satz zitierte im September 1997, als der Grundstein für die neue Alexianer Klinik Bosse in der Hans-Lufft-Straße in Wittenberg gelegt wurde, Georg Spennes den italienischen Architekten Andrea Palladio. Spennes kam von der BFT Planung GmbH, die ihren Sitz in Aachen hat.

Diesen Dienstag erinnert Viktor Oldiges an das Bild von der Stadt: Und die wächst weiter, denn an der Klinik Bosse für Neurologie und Psychiatrie entsteht ein neues Therapiezentrum, es wird Richtfest gefeiert. Auch Oldiges kommt von der BFT, bevor die Richtfest-Besucher (Firmenvertreter und Klinikmitarbeiter vor allem) mit Rainer Dörter (BFT) den Rohbau besichtigen, skizziert der Architekt das Vorhaben.

Die Gesamtinvestitionssumme für das Therapiezentrum der Klinik Bosse beträgt rund 8,5 Millionen Euro. Die Bauplanung hat das Architekturbüro BFT übernommen. BFT hatte bereits die bestehenden Bauteile der 1997 in der Hans-Lufft-Straße errichteten Klinik Bosse geplant. Den erweiterten Rohbau führt das Unternehmen Bau und Haustechnik Bad Düben aus. Das Therapiezentrum wird in allen drei Geschossen an die Magistrale der Klinik angebunden. Der Hauptzugang erfolgt über den Eingang der Klinik. Der Neubau soll einer Mitteilung zufolge die Anforderungen des BUND-Siegels Energiesparendes Krankenhaus erfüllen. Dazu zählen moderne Lüftungstechnik mit Wärmerückgewinnung, Beleuchtung mit LED-Technik und eine hoch gedämmt Fassade. Die Anforderungen der Energieeinsparverordnung werden um rund 20 Prozent unterschritten, heißt es weiter.

In der Klinik Bosse Wittenberg arbeiten zurzeit 190 Mitarbeiter. Sie ist Teil der Alexianer Sachsen-Anhalt GmbH. Das katholische Unternehmen betreibt u. a. auch das Medizinische Versorgungszentrum in Coswig. 47 Betten hat die Klinik für Neurologie, die Klinik für psychische Erkrankungen hat 80 Betten und 30 tagesklinische Plätze. Außerdem betreibt man gemeinsam mit dem Paul Gerhardt Stift eine Stroke-Unit (Schlaganfallstation) am Standort des Stiftes.

Von 18.000 Kubikmetern umbauter Fläche ist die Rede, es wird eine Sport- und Mehrzweckhalle geben sowie im ersten Obergeschoss ein Bewegungsbecken. Auch Physio- und Ergotherapie bekommen Räume. Das zweite Obergeschoss sei als Erweiterungsfläche gedacht.

Inklusive Lichthof

Die Bauweise des Gebäudes lehnt sich exakt an die der anderen drei quadratischen Bauteile der Klinik Bosse an. Auch das Therapiezentrum bekommt einen begrünten Lichthof, respektive zusätzliches Tageslicht. Anfang 2017 soll der Neubau, für den die örtliche bc Architekten und Ingenieure GmbH die Bauleitung übernommen hat, fertig sein.

Dass der Termin gehalten werden kann, davon ist man auch zum Richtfest überzeugt. Petra Stein, Alexianer-Regionalgeschäftsführerin, erinnert aber nicht nur an den bisherigen zügigen Bauablauf, sondern auch an Gründe für das Vorhaben.

Gnädiger „Wettergott“

Sie macht es mit Worten von Ludwig Börne: „Es gibt tausend Krankheiten, aber nur eine Gesundheit.“ Und für diese eine Gesundheit baue man nun das Therapiezentrum. Die Entscheidung dazu sei 2014 gefallen, Baubeginn war September 2015. Wegen des milden Winters konnte der Baubetrieb fast durchgängig laufen. „Der Wettergott hat es begünstigt“, sagt Stein, bevor sie - bei strahlendem Sonnenschein - über ein Gerüst in den Dachstuhl steigt und unter einer prächtigen Richtkrone den symbolischen letzten Nagel in einen Balken einschlägt.

Unterstützt wird sie von Zimmermann Bernd Wolter. Dieser hatte, so gebietet es die Tradition, in Reimen der Richtfestgemeinde versichert: „...verbunden und verzapft genau, nach Vorschrift ist der ganze Bau...“.

Mit der Fertigstellung wird übrigens das Therapiezentrum über die Magistrale auch an den bestehenden Gebäudekomplex der Klinik Bosse angeschlossen. Über diese Magistrale hatte Spennes ehedem gesagt, sie sei „die Dorfstraße, an der man auch mal was erlebt“. (mz)