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3. November: Unternehmen 3. November: Unternehmen: Wittol nun in Stadtilm

16.12.2011, 12:37

WITTENBERG/MZ/MAC. - Die Produktion wurde nach einer Entscheidung der Kruse-Gruppe, dem Mutterunternehmen aus Balve (Nordrhein-Westfalen), ins thüringische Stadtilm verlagert. Dort steht der größere Betrieb mit den moderneren Anlagen. Bereits im März hatte der geschäftsführende Gesellschafter, Matthias Kruse, den Mitarbeitern die böse Kunde von der Verlagerung des Standorts überbracht. Die Begründung: steigende Kosten, die wegen des "Preiskriegs im Einzelhandel" nicht weitergegeben werden könnten. Inzwischen ist Wittenberg "abgewickelt", Maschinen wurden verkauft oder nach Thüringen transportiert. Die Menschen gingen überwiegend nicht mit. Aus Balve heißt es auf Nachfrage der MZ: "Insgesamt sind 38 Mitarbeiter von der Standortschließung betroffen. Wir haben allen das Angebot unterbreitet, eine adäquate Arbeitsstelle in Stadtilm anzunehmen. Leider haben nur zwei Mitarbeiter unser Angebot angenommen." Was bedeutet: 36 Leute erhielten die Kündigung. Dass die Fusion, die "mit Bravour gemeistert" wurde und die "Kostenbasis nachhaltig senkt" endgültig ist, teilt eine Agentur im Auftrag der Kruse-Gruppe ebenfalls mit: "Mit der Entscheidung zur Vermarktung der Immobilie ist die Entscheidung gefallen, sich von dem Standort Wittenberg leider verabschieden zu müssen. Kruse betreibt in Berlin und Stadtilm Standorte und kann die Region optimal versorgen."

Ihren Anfang nahm die Produktion von Reinigungsmitteln in Wittenberg 1890 mit der Gründung der Thompson Seifenwerke. 1910 entstanden die Sidol-Werke, 1948 erfolgte die Überführung in Volkseigentum, 1951 die Fusion zum VEB Haushaltschemie Wittenberg, später VEB Wittol Chemie. Nach der Privatisierung wurde Wittol 1999 Kruse-Tochter, 2002 folgte die Fusion mit der Domal GmbH Stadtilm.