Strähnchen in Omas Kuhstall
Aupitz/MZ. - Aus einem ehemaligen Stallgebäude der Großeltern und Eltern ihres Mannes Michael entstanden die Wohnung für die junge vierköpfige Familie sowie der gediegene Friseursalon. Das Geschäft, dessen Ladenfläche die junge Frau und Mutter zweier kleiner Söhne erst vor wenigen Wochen bei Wochenend-Einsätzen erweitert hat, strahlt in warmen Rot- und zarten Gelbtönen. Passend dazu heben sich der viel Behaglichkeit ausstrahlende Laminatfußboden in hellem Holzton und das rustikale Kreuzgewölbe mit seinen Säulen ab.
"Die Backsteine kommen erst jetzt richtig zur Geltung", schwärmt Michael Niehles Oma Ilse Wahren. "Ich bin stolz auf meinen Enkel und seine Frau Dana", sagt die 75-Jährige, die in der Landwirtschaft groß geworden ist. "Hier, wo heute Strähnchen gefärbt werden, haben vor einigen Jahren noch unsere Kühe Lotte und Liese, Hanne und Grete gestanden", erinnert sich die ehemalige Bäuerin. "Jetzt haben die jungen Leute mit viel Liebe und einem Händchen für Details ein Schmuckstück aus den Stallungen gezaubert und noch dazu Arbeitsplätze für zwei junge und ehrgeizige Frauen im Salon geschaffen", zollt sie Lob und Anerkennung.
Sie ist froh darüber, dass das Gebäude nicht mehr leer steht. Großmutter Wahren ist glücklich, dass die gesamte Familie zusammen wohnt und sie ihre Urenkel aufwachsen sieht. "Alt und Jung unter einem Dach passen nicht zusammen? "Bei uns funktioniert es aber", versichert Dana Niehle und streift Oma Ilse mit einem liebevollen Blick. Die Großmutter nickt zustimmend. "Wir vertragen uns gut, und wenn etwas gesagt werden muss, dann muss es eben raus", erklärt die resolute Frau. "Jedes Gewitter reinigt die Luft", weiß Ilse Wahren.
Schon immer wollte Dana Niehle beruflich auf eigenen Füßen stehen. "Deshalb habe ich mich selbstständig gemacht und kann vor allem montags bis sonnabends auf die Wünsche meiner Kunden viel besser eingehen", schätzt sie ein. "Ich bin schließlich Dienstleister und liebe außerdem die Herausforderung", fügt sie hinzu. Und sie freut sich mit ihren Beschäftigten Marion Viehmann und Annett Blaß, die täglich aus der Kreisstadt zum Dienst nach Aupitz kommen, über ihre gewachsene Kundschaft. Diese würde aus dem gesamten Landkreis von Prittitz über Weißenfels bis Starsiedel stammen.
"Natürlich habe ich auch Aupitzer Kunden", räumt sie lachend ein. Ramona Löw (34), deren Mutter Heidrun Löw (55) und Großmutter Ilse Runge (83) aus Zörbitz bei Zorbau gehören zu jenen Kunden, die stetig in Familie kommen.