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Schüleraustausch Schüleraustausch: Agricolagymnasium hat Besuch aus Ungarn

Von Petra Wozny 25.03.2014, 20:24
Sandra Querfeld (li.) und Adel Nagy kennen sich seit 2012. Jetzt gab es ein Wiedersehen in Hohenmölsen.
Sandra Querfeld (li.) und Adel Nagy kennen sich seit 2012. Jetzt gab es ein Wiedersehen in Hohenmölsen. Peter Lisker Lizenz

Hohenmölsen/MZ - „Yó napot kiránok!“ In der Tat ein kleiner Zungenbrecher, der mit einem meist fröhlichem „Köszönöm“ erwidert wird. Ungarische Mädchen und Jungen weilen seit Beginn der Woche am Agricolagymnasium in Hohenmölsen und wünschen Guten Tag und beantworten den Gruß mit einem „Danke“.

Seit 14 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen der Hohenmölsener Bildungseinrichtung und der Fachmittelschule für Gesundheitswesen und Umweltschutz in Székesfehérvár am ungarischen Balaton. Sportliche Wettkämpfe auf internationaler Ebene waren damals der Ausgangspunkt für das erste Treffen. Seit 2000 kommen nun die Ungarn einmal im Jahr in den Burgenlandkreis und die Hohenmölsener reisen an den ungarischen Balaton. „Ich finde, es ist eine sehr nette Stadt. Das Stadtzentrum ist gepflegt und die Gärten sind so schön, ganz anders als bei uns in Ungarn, so dass wir sie immer fotografieren“, erzählt Maria Kovacs, eine der begleitenden ungarischen Lehrerinnen.

Freundschaft zwischen Deutscher und Ungarin hält schon seit zwei Jahren

In der ungarischen Stadt Székesfehérvár östlich des Balatons leben zirka 100.000 Einwohner. Sie wird auch Stadt der Könige genannt, da es im Mittelalter neben Buda die Krönungsstadt der ungarischen Könige war. Zu den bedeutendsten Barockbauwerken der Stadt gehören der Dom, das bischöfliche Palais und das Rathaus. Am Stadtrand steht ein siebentürmiges Privatschloss, das heute als Museum fungiert. (zny)

Untergebracht sind die Schüler in Gastfamilien. Sandra Querfeld aus Rahna und die Ungarin Adel Nagy kennen sich bereits über zwei Jahre. Gesprochen wird deutsch, was an der ungarischen Schule neben Englisch gelehrt wird. Adel schwärmt für den Mondsee und die Einkaufsmöglichkeiten. Ihre deutsche Freundin Sandra hingegen ist von Palatschinken und der herzlichen ungarischen Mentalität begeistert. „Ich finde solche Begegnungen toll, denn ich war noch nicht so viel im Ausland“ erzählt Sandra. „Du lernst, dich im Alltag des anderen Landes zurechtzufinden - und das ist schon eine Bereicherung“, meint die 17-Jährige. Für diese Woche hat sie sich mit Adel viel vorgenommen. In Gostau wollen sie den Jugendklub besuchen, in Lützen Eis und Pizza essen und ein paar Stunden auf der Bowlingbahn verbringen.

Und da ist ja noch das ganz offizielle Programm. Am Diensttag haben die Ungarn sich im Agricolagymnasium vorgestellt. „Wir streben an, dass sich die Kontakte speziell zwischen den neunten Klassen verstärken, die dann möglichst bis zum Abitur gepflegt werden“, erklärt Schulleiter Frank Meudtner.

In den kommenden Tagen werden die Gäste noch Leipzig und Naumburg besuchen. Zudem lernen sie den Hohenmölsener „Balaton“, den Mondsee, kennen und gehen bei der Mibrag auf Erkundungstour.

Städtepartnerschaft soll weiter intensiviert werden

„Am Freitag heißt es wieder Abschied nehmen“, sagt die ungarische Deutschlehrerin Maria Kovacs und ihre Kollegin Linda Toth nickt. „Wir finden solche Partnerschaften schon gut. Sicher orientieren sich viele Deutsche in Richtung Polen oder Frankreich, darum sind wir sehr glücklich, dass sich mit den Hohenmölsenern so treue Freunde gefunden haben, die Ungarn in ihr Herz geschlossen haben“, betont Maria Kovacs.

Dass diese Partnerschaft im 15. Jahr weiter intensiviert wird - dafür ist ab sofort im Agricolagymnasium der Sportlehrer Frank Pawlik eingesetzt. „Wir wollen unsere sportlichen Möglichkeiten stärker in den Mittelpunkt unserer Treffen rücken“, orientiert er auf die Auffrischung des Partnerschaftsprofils. Er denkt dabei an Fahrrad- und Paddeltouren, Wanderungen und Sportwettkämpfe. Im Oktober ist das nächste Treffen am Balaton. Sandra und Adel werden bis dahin viele E-Mails schicken und sich auf Facebook treffen. „Aber sich sehen und miteinander reden, ist schöner“, findet Sandra und Adel nickt.

Deutsch ist Trumpf beim Schüleraustausch am Agricolagymnasium.
Deutsch ist Trumpf beim Schüleraustausch am Agricolagymnasium.
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