Schlachthof in der Kritik
Weißenfels/MZ. - Oliver Wendenkampf, Landesgeschäftsführer des BUND, verwies darauf, dass das Weißenfelser Fleischwerk zum größten Schlachthof Europas werde, wenn die vom Unternehmen beantragte Erweiterung der täglichen Schlachtkapazität auf 20 000 Schweine genehmigt wird. Da an sieben Tagen in der Woche geschlachtet werden soll, würde sich die Kapazität auf
8,4 Millionen Schweine im Jahr erhöhen. Derzeit liegt dem Schlachtbetrieb eine Genehmigung für die Schlachtung von 12 000 Schweinen pro Tag vor. Die Genehmigung einer weiteren Kapazitätserhöhung hängt maßgeblich vom Ausgang der Planung zur Erweiterung des Klärwerkes in Weißenfels ab.
"Die Entwicklung in Weißenfels hat grundsätzliche Bedeutung für die Branche im Land", sagte der Bundesvorsitzende des BUND, Hubert Weiger. Statt die Schweineschlachtung in immer weniger Betrieben zu konzentrieren, sollten seiner Ansicht nach die dezentralen Verarbeitungsstrukturen gestärkt werden. Diese seien als einzige in der Lage, wirklich Arbeitsplätze in der Branche zu erhalten. Mit Zahlen zur Entwicklung der Fleischbranche wartete Reinhild Benning auf. So habe es 2006 in Sachsen-Anhalt noch 46 Betriebe der Branche mit rund 5 300 Beschäftigten gegeben, ein Jahr später seien es noch 40 Betriebe mit 4 600 Beschäftigten gewesen.
Nicole Reppin, Mitglied der Weißenfelser Bürgerinitiative für gesunde Stadtstrukturen und gegen Schlachthoferweiterung, verwies darauf, dass die BI beim Landesverwaltungsgericht Klage gegen den Genehmigungsbescheid für die Erweiterung der Schlachthof-Kapazität auf 12 000 Schweine pro Tag eingereicht hat. Sie erinnerte unter anderem an die starke Geruchs- und Verkehrsbelastung durch den Weißenfelser Schlachtbetrieb.