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Ein Haus, viele Ärzte Ein Haus, viele Ärzte: Welchen Patienten das neue Versorgungszentrum helfen soll

Von Meike Ruppe-Schmidt 01.06.2019, 07:00
In diesem Haus in der Schillerstraße in Weißenfels entsteht das neue Medizinische Versorgungszentrum.
In diesem Haus in der Schillerstraße in Weißenfels entsteht das neue Medizinische Versorgungszentrum. Peter Lisker

Weißenfels - Noch hat in der Schillerstraße 14 in Weißenfels die Allgemeine Ortskrankenkasse (AOK) ihren Sitz. Doch im Souterrain des imposanten Hauses in der Neustadt sind die Handwerker schon dabei, die den Umbau vorbereiten. Denn wenn die AOK Ende des Jahres ihr neues Quartier am Weißenfelser Markt bezogen hat, soll in dem Gebäude ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) entstehen. Inhaber der Praxisklinik ist der Weißenfelser Chirurg Lars Homagk.

Welche ärztlichen Dienste in dem Haus künftig angesiedelt sein werden? „Neben der Gynäkologischen Praxis von Dr. Nadine Homagk wird auch die Hebammen-Praxis von Jana Schmidtke aus Merseburg sowie eine psychotherapeutische Praxis ins zweite Obergeschoss einziehen“, so Homagk. Außerdem soll auch ein Allgemeinmediziner in die Praxisklinik aufgenommen werden. Die restlichen Teile des Gebäudes wird Homagk vermieten.

„Im ersten Obergeschoss zieht eine Tagesklinik für Psychiatrie vom Klinikum Burgenlandkreis ein“

„Im ersten Obergeschoss zieht eine Tagesklinik für Psychiatrie vom Klinikum Burgenlandkreis ein“, so der Investor. Dass ein entsprechender Mietvertrag bereits unterzeichnet wurde, bestätigt Dr. Felix M. Böcker, Facharzt für Psychiatrie am Klinikum Burgenlandkreis. „Künftig können unsere Patienten vor Ort an fünf Tagen die Woche von 8 bis 16 Uhr intensiv behandelt werden“, so Böcker. Außerdem entstehe im Souterrain des Gebäudes zusätzlich eine psychiatrische Institutsambulanz.

Hintergrund: „Nachdem diese Einrichtungen vom Klinikum Burgenlandkreis in Naumburg und Zeitz bereits vorhanden sind, wollten wir auch in Weißenfels einen Anlaufpunkt für Patienten schaffen“, so Böcker. „Denn es kam immer häufiger vor, dass Betroffene ihre Behandlung bei uns abbrachen, nur weil ihnen das Fahrgeld nach Naumburg fehlte.“ Weiterhin werde laut Homagk im Erdgeschoss des Gebäudes die Neustadt-Apotheke einziehen sowie das Sanitätshaus Stolze.

„Patienten erhalten hier künftig eine fachübergreifende Versorgung bei zugleich schneller Terminvergabe“

Während Homagk selbst als Chirurg am Standort Naumburg tätig bleiben wird, sieht er die Vorteile des Medizinischen Versorgungszentrums in Weißenfels klar auf der Hand liegen: „Patienten erhalten hier künftig eine fachübergreifende Versorgung bei zugleich schneller Terminvergabe“, so der Chirurg. Das Gebäude in der Schillerstraße liege mit der Nähe zum Bahnhof und guter Busanbindung nicht nur verkehrstechnisch günstig. Sondern es verbessert sich auch die ärztliche Versorgung in der Neustadt, wo es derzeit nur zwei Allgemeinmediziner gibt.

Zunächst jedoch soll das 2.500 Quadratmeter große Gebäude komplett entkernt und saniert sowie mit neuen Böden, Decken, Elektrik und einem Fahrstuhl versehen werden. Die Gesamtkosten liegen bei rund zehn Millionen Euro. (mz)