Ansturm auf Buchladen Ansturm auf Buchladen: Warum in der Seumebuchhandlung Hochbetrieb herrscht

Weissenfels - Schon in den frühen Morgenstunden strömen die ersten Kunden in die Weißenfelser Seumebuchhandlung. Am Montag hat hier der alljährliche Verkauf der Schulbücher begonnen. Zwar dauert es noch drei Wochen, bevor für rund 1280 Schüler an acht Weißenfelser Grundschulen, darunter 317 Erstklässler, das neue Schuljahr beginnt. Doch schon jetzt herrscht Hochbetrieb in der Buchhandlung. „Es ist unsere umsatzreichste und arbeitsaufwendigste Zeit im Jahr“, sagt Inhaber Uwe Arps. „Das ist immer wieder etwas besonderes für uns.“
Seumebuchhandlung wickelt gesamten Schulbuchverkauf der Region ab
Rund 40 Tonnen Schulmaterial wurde in den vergangenen Wochen an sein Geschäft ausgeliefert. „Alle Kisten müssen ausgepackt, in Regale einsortiert und anschließend für die Kunden eingetütet werden“, so der Buchhändler. Insofern sei das auch körperlich eine anstrengende Zeit für ihn und seine fünf Mitarbeiterinnen. Um alles gut zu bewältigen, arbeite man während des Schulbuchverkaufs noch mit drei zusätzlichen Hilfskräften in Weißenfels.
Denn hier wird der gesamte Schulbuchverkauf der Region abgewickelt. „Wir machen das inzwischen seit 30 Jahren so und haben darum große Erfahrungswerte“, sagt Arps. „Alle Weißenfelser Schulen bestellen bei uns ihr Schulmaterial. Zusätzlich bieten wir in Hohenmölsen und Großkorbetha einen Termin vor Ort an, bei dem die dortigen Schüler ihr Material kaufen können.“ Und eine weitere Filiale in Merseburg bedient die dortigen Kunden mit Schulmaterial.
Mitten in den Sommerferien laufe der Verkauf an
Ein logistischer Kraftakt, der eine Menge Vorlaufzeit erfordert. „Bereits in den Wochen vor den Sommerferien sammeln wir die Buchbestellungen in den Schulen ein, fertigen Bestellungen ab und nehmen die Lieferungen entgegen“, so Arps. „Diese können bis zu drei Wochen dauern.“
Nun, mitten in den Sommerferien, laufe der Verkauf an. „Der größte Kundenansturm ist an den ersten beiden Verkaufstagen zu beobachten. Danach ebbt es langsam ab.“ Sein Tipp: Wer lange Warteschlangen meiden will, der solle besser auf die Nachmittagsstunden ausweichen. „Die meisten Kunden kommen derzeit vormittags zu uns, weil sie ihre Dinge bis zum Nachmittag erledigen wollen.“ Und er betont: „Unser Lager ist voll, niemand muss Angst haben, dass er mit leeren Händen wieder gehen muss.“
Trend neben Schulbüchern zu Zugangscodes für interaktive Lernseiten oder Ebooks
Im Gegenteil: „Wir müssen jedes Jahr mehr Regale anschaffen, weil sie nicht mehr ausreichen.“ Grund dafür sei, dass die Unterrichtsmaterialien an Umfang zugenommen haben. „Jeder Verlag bietet zu den jeweiligen Lehrbüchern immer mehr Arbeitshefte an. Davon treffen die jeweiligen Schulen dann ihre individuelle Auswahl.“Und wie sieht es mit digitalen Lehrmaterialien aus?
„CDs und DVDs werden seit längerer Zeit den Heften und Büchern beigefügt. Außerdem enthalten die Bücher oft Zugangscodes zu interaktiven Lernseiten oder Ebooks. Wie intensiv davon Gebrauch gemacht wird, liegt aber an der jeweiligen Schule.“ Ein Trend setze sich allerdings fort: „Die Leselust der Jugendlichen nimmt leider von Jahr zu Jahr ab. Da ist einfach zu viel Ablenkung durch anderweitige Mediennutzung da.“ (mz)