Warnstreik Warnstreik: Manteltarifvertrag bleibt Dorn im Auge
Sangerhausen/MZ/bl. - Günther Sinde hat am Montag Urlaub Urlaub sein lassen. Für den Vertrauensleutesprecher bei der Verkehrsgesellschaft Südharz (VGS) war es eine Selbstverständlichkeit, dass er beim Warnstreik seine Kollegen unterstützt. Auch Ronald Eckmann, Sekretär der Gewerkschaft Ver.di Sachsen-Anhalt, stand den Warnstreikenden im Sangerhäuser Betrieb der VGS seit 3.30 Uhr zur Seite. Das Angebot der Arbeitgeberseite sei nicht akzeptabel. 4,1 Prozent Lohnerhöhung, lautet es. Vielfach nicht bekannt sei aber, so Eckmann, dass im neuen Manteltarifvertrag statt 30 nur noch 25 Tage Urlaub für die Mitarbeiter festgeschrieben werden und sich Arbeitszeiten von acht auf zwölf bis 14 Stunden erhöhen sollen.
"Da bleibt unterm Strich finanziell viel weniger übrig, deshalb sind die 4,1 Prozent nicht zu akzeptieren", so Heino Alex, Mitglied im Betriebsrat der VGS. Falls mit dem Warnstreik am Montag, der von 4 bis 8 Uhr dauerte, keine Wirkung erzielt werde, gehe es in der Urabstimmung dann um Streik. "Die Mitarbeiter in unserem Betrieb zeigen durchaus schon ein hohes Maß an Flexibilität", so Alex gegenüber der MZ. Was mit dem neuen Manteltarifvertrag, in dem übrigens Passagen aus dem Jahr 1966 stehen sollen, verlangt werde, sei unzumutbar. Pünktlich 8 Uhr rollten am Montag die VGS-Busse wieder. Einigen Schülern ist es wohl nicht gelungen, pünktlich zum Unterricht zu kommen. Am Gymnasium Kelbra, so Schulleiter Wilfried Graul auf MZ-Anfrage, hatte es am Morgen lediglich zwei Entschuldigungen gegeben. Kommentar