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Portemonnaie-freie Sektlaune Portemonnaie-freie Sektlaune: Ein Besuch im etwas anderen Kaufhaus

Von Beate Lindner 28.01.2003, 18:25

Sangerhausen/MZ. - Szenarios dieser Art sind vielen nicht fremd, besonders - so sagt man landläufig - spielten Frauen darin die Hauptrollen. Da ist es nur legitim, dass es Frauen waren, die sich jüngst zu einer ganz außergewöhnlichen Begegnung trafen. Und zwar im Frauentreff "Wir" der Arbeiterwohlfahrt. Heidrun Bürger und Heidi Weidling, die beiden Betreuerinnen des Frauentreffs, hatten zur Tauschbörse mit Modenschau eingeladen. Ein Sektchen gab's zur Begrüßung im etwas anderen Kaufhaus.

"Wir sind letztes Jahr gemeinsam auf den Weihnachtsmarkt gefahren und ins Gespräch gekommen. Und da hat sich eben herausgestellt, dass jede unserer Frauen Sachen im Schrank hat, die sie nie angezogen hat oder aus verschiedenen Gründen nicht mehr anzieht", erinnert sich Frau Bürger an die ursprüngliche Idee, die dann recht schnell umgesetzt wurde. Die meisten der etwa 30 Frauen, die regelmäßig im Frauentreff "Wir" in der Sangerhäuser Liebknechtstraße sind, brachten die Dinge, die sie im Kleiderschrank nicht mehr haben möchten, mit: Hosen, Blusen, Pullover, Jacken, Westen, aber auch Tücher, Broschen und etwas Haushaltswäsche. Das alles wurde - eben wie in einem Kaufhaus - hergerichtet, und dann ging es ans Probieren. Sogar eine provisorische Umkleidekabine stand zur Verfügung. Ein Spiegel sowieso.

Die Frauen, die zahlreich erschienen waren, zogen eine Jacke über, berieten sich gegenseitig, legten sie wieder weg und schnappten sich ein neues Teil. Sogar die Tangas, die jemand von einer Enkelin beigesteuert hatte, gingen über den "Ladentisch". Für eine andere Enkelin. Dass da natürlich auch mal herzlich gelacht wurde, versteht sich spätestens an dieser Stelle von selbst.

Alle waren irgendwie glücklich: die beiden Freundinnen Rosemarie Aderhold und Helga Ehrhardt oder Emi Sturm, die ein schickes Tuch ergatterte. "Im Frühjahr wollen wir diese Geschichte wiederholen. Dann allerdings mit Haushaltsgeräten", verriet Heidrun Bürger. Die sich auch freuen würde, wenn neue Gäste kommen.