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Mifa-Bike in Sangerhausen Mifa-Bike in Sangerhausen: Firmenchef Heinrich von Nathusius bestreitet Finanzprobleme

Von Frank Schedwill 20.12.2016, 07:00
Mitteldeutsche Fahrradwerke AG in Sangerhausen
Mitteldeutsche Fahrradwerke AG in Sangerhausen Archiv/Schumann

Sangerhausen - Mifa-Chef Heinrich von Nathusius hat einen Zeitungsbericht über angebliche finanzielle Schwierigkeiten seines Unternehmens zurückgewiesen. „Die Mifa ist nicht in Geldnöten“, sagte der Unternehmenschef. „Die Banken haben auch keine Kreditlinien zurückgezogen. Es handelt sich hierbei um eine Fehlinformation.“ Bei der Mifa laufe alles in geregelten Bahnen.

Millionenbetrag sei nötig, um Insolvenz-Auswirkung der alten Mifa zu beseitigen

Von Nathusius bestätigte jedoch, dass die Gesellschafter der Mifa - er und seine Kinder - der Mifa zum Ende des Geschäftsjahres, am 30. September, mit einem größeren Millionenbetrag ausgeholfen hätten, um einen Verlust auszugleichen. „Bestimmte Ziele bei den Umsatzzahlen haben wir in diesem Jahr nicht erreichen können.“ Jetzt sei noch einmal eine deutlich kleinere Summe geflossen. Angaben zur Höhe machte der Mifa-Chef nicht.

Das Geld sei nötig gewesen, um Auswirkungen der Insolvenz der alten Mifa zu beseitigen. „Wir haben sehr viel später als gedacht die Kreditlinien der Banken bekommen.“ Dadurch habe die Mifa erst spät Material erwerben und nicht so viele Räder verkaufen können wie geplant. Die Volksstimme hatte berichtet, dass der Automobilzulieferer Ifa Rotorion aus Haldensleben, der ebenfalls der Familie von Nathusius gehört, mit 15 Millionen Euro aushelfen musste, damit die Mifa ihr operatives Geschäft finanzieren konnte. Das Geld habe die Mifa benötigt, da Partner wie die Investitionsbank Sachsen-Anhalt den Geldhahn zugedreht hätten.

Neue Fabrik soll Produktivität der Mifa deutlich erhöhen

Nun sollen bald die ersten Räder im neuen rund 17 Millionen Euro teuren Mifa-Werk vom Band laufen. Im April war dafür der Grundstein an der Südharz-Autobahn gelegt worden. Sachsen-Anhalt fördert die Investition mit 2,9 Millionen Euro.

Mit der neuen Fabrik will die Mifa ihre Produktivität deutlich erhöhen. 350.000 bis 400.000 Fahrräder sollen pro Jahr das Werk verlassen, sagte von Nathusius. Mit den 230 Beschäftigten sei eine flexible Jahresarbeitszeit vereinbart worden, deshalb könne in der Hochsaison länger als sonst üblich gearbeitet werden. (mz)

Heinrich von Nathusius
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