Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Solaranlagenbauer will trotz der Krise wieder wachsen
BERGA/MZ. - Die zurückhaltende Investitionstätigkeit des Solaranlagenherstellers sei konjunkturbedingt, sagt Sören Lorenz, einer der drei SRU-Vorstände. Demnach verbuchte das Unternehmen nach Jahren steten Wachstums in den letzten drei Monaten des Jahres 2008 einen Umsatzeinbruch von rund acht Millionen Euro bei einem Gesamtumsatz von 35 Millionen Euro. Für den Rückgang macht Lorenz die Bankenkrise verantwortlich. Vor allem die stockenden Kreditvergabe an ihre Kunden habe sich spürbar auf die Auftragslage niedergeschlagen.
"Trotz der Krise mussten wir nicht entlassen", betont Lorenz und steckt ehrgeizige Ziele für 2009 ab. Demnach peilt das Unternehmen in diesem Jahr einen Umsatz von 45 Millionen Euro an. Den Blick richtet Lorenz vor allem auf ein selbst entwickeltes und patentiertes Hallensystem. In Anlehnung an alte Fachwerkbauten fertigt SRU ein vergleichsweise weniger materialintensives Stahlgerüst, das dann verkleidet wird. Die Halle verfügt zudem über ein geneigtes Dach, in das das Solarsystem integriert ist. Dadurch werde eine weitaus höhere Energieausbeute erreicht als bei Systemen auf normalen Dächern. Lorenz zufolge mache sich die Halle mit seiner Solaranlage nach 15 bis 18 Jahren bezahlt.
Das Pilotprojekt, in dem künftig die Produktion weiterer Hallen erfolgen soll, wird am Samstag im Gewerbegebiet Berga offiziell eingeweiht. Zielgruppe für das Hallensystem sind in erster Linie Landwirtschaftsbetriebe, aber auch aus der Industrie gäbe es erste Anfragen. "Wir haben bereits sechs Vorbestellungen", sagt Lorenz. 20 Hallen wollen die Bergaer in diesem Jahr bauen. Für die Fertigung soll die Belegschaft von derzeit 50 auf über 60 aufgestockt werden. Hinzu kommen noch 20 Leiharbeiter. Neben Material aus Deutschland kommen auch Produkte aus den USA, China und Japan zum Einsatz
Das europaweit agierende Unternehmen hat sein Hauptgeschäftsfeld in Deutschland. Allerdings trete man mittlerweile auf Messen in Übersee und im arabischen Raum auf. Die SRU ist bereits seit zehn Jahren am Markt. Im vergangenen Jahr zog das Unternehmen von Sangerhausen nach Berga. Hier besteht nach wie vor eine Kaufoption für insgesamt 37 Hektar Fläche. Einen Teil hat man bereits erworben.