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Kolping-Berufsbildungswerk Kolping-Berufsbildungswerk: Gastgeber darf nach Husum

Von Anett Ulrich 09.06.2002, 16:00

Hettstedt/MZ. - Bei den Fußballmeisterschaften der Berufsbildungswerke hat jede der insgesamt 52 Mannschaften die Chance auf den Deutschen Meistertitel - vorausgesetzt, sie schafft es unter die ersten drei Teams in ihrem Verband, um sich so für die gesamtdeutsche Meisterschaft zu qualifizieren. Und genau darum wurde am vergangenen Wochenende auf dem Hettstedter FSV-Sportplatz verbissen gekämpft.

Insgesamt traten sieben Mannschaften bei der diesjährigen, 20. Südostdeutschen Fußballmeisterschaft an, darunter Berufsbildungswerke aus Leipzig, Dresden, Hof, Würzburg, Abensberg und Hettstedt. Die Mannschaft aus München hatte kurzfristig abgesagt.   "Für die Fußballinteressierten unserer Einrichtung ist diese Meisterschaft ein sportlicher Höhepunkt", so Dr. Markus Feußner, Gesamtleiter des Kolping-Berufsbildungswerkes. "Die Jugendlichen können hier ihre Leistungen unter Beweis stellen." Und dafür hatte die Hettstedter Mannschaft schon das ganze Jahr über mindestens einmal pro Woche trainiert und war am Wochenende vor dem großen Wettkampf sogar ins Trainingslager nach Gorenzen gefahren.

Obwohl immer wieder Spieler neu hinzukommen oder die Einrichtung nach Ende ihrer Ausbildung verlassen, habe sich die Mannschaft kontinuierlich weiterentwickelt, so Trainer Frank Mehlis. Konnten sie sich im vergangenen Jahr schon einmal für die gesamtdeutsche Meisterschaft qualifizieren, so hofften die Hettstedter auch dieses Mal auf einen der ersten drei Plätze. Und so steigerten sich Teamgeist und Siegeswille ins Fanatische, als es schließlich am Ende des Turniers um die Platzierung der Mannschaften ging. "Das Spiel Hettstedt gegen Hof um den entscheidenden dritten Platz war sehr emotional geladen", so Turnierleiter, Andreas Müller. Sandro Thrum, der dem Hettstedter Team mit zum entscheidenden Sieg verholfen hatte, habe trotz Verletzung noch weitergespielt.

Das harte Training hatte sich also ausgezahlt und so wird die Mannschaft des Kolping-Werkes im September nach Husum fahren, wo die Deutsche Meisterschaft stattfinden wird. Platz zwei belegte das Berufsbildungswerk Leipzig.

Titelverteidiger und bereits gesamtdeutscher Meister Nürnberg trug auch in diesem Jahr den Sieg davon. Die Bildungseinrichtungen in Leipzig und Nürnberg sind speziell für Hör- und Sprachgeschädigte Jugendliche ausgerichtet, weshalb diese Mannschaften von Dolmetschern begleitet wurden. Es sollte dennoch die Möglichkeit gegeben sein, Kontakte untereinander zu knüpfen, sagte Dr. Feußner. Deshalb wurden die Jugendlichen auch gemeinsam im Kolping-Werk untergebracht, wo ihnen ein vielseitiges Freizeitangebot zur Verfügung gestellt wurde.   Der Gastgeber hatte reichlich für das leibliche Wohl der Spieler und Zuschauer gesorgt. Das sei schon ein intensiver Arbeitseinsatz gewesen, so Dr. Feußner. Detlef Droth, Trainer der Nürnberger Mannschaft, lobte die Organisation. Für die musikalische Umrahmung sorgten das Jugendblasorchester der Musikschule, ein Auftritt der Mädchenband "Himmelstürmer", sowie der Ziegelröder Spielmannszug. Agrarministerin Petra Wernicke (CDU), Schirmherrin des Turniers, übernahm am Sonntag die Siegerehrung.