Oster-Brauchtum gestrichen Wegen Waldbrandstufe 4 - Kommunen verbieten erste Osterfeuer im Altkreis Bitterfeld
Im Altkreis Bitterfeld herrscht Waldbrandgefahrenstufe 4. Deshalb sagen drei Kommunen die Osterfeuer ab. Auch in der Grünen Lunge in Bitterfeld findet keine Party statt.

Wolfen/Sandersdorf/MZ. - Wegen der aktuell im Landkreis Anhalt-Bitterfeld geltenden Waldbrandstufe 4 ziehen Bitterfeld-Wolfen und Sandersdorf-Brehna die Notbreme. Sie haben am Vormittag des Gründonnerstag die Osterfeuer abgesagt.
Bitterfeld-Wolfen zieht Notbremse
„Das Anzünden der Feuer ist untersagt“, teilte Bitterfeld-Wolfens Stadtsprecher Detmar Oppenkowski mit. „Entsprechend der Gefahrenabwehrverordnung der Stadt über offene Feuer und Grillen im Freien werden die zuvor erteilten Erlaubnisse zum Anlegen und Unterhalten von Brauchtums- und Traditionsfeuern bei Anhalten der Waldbrandgefahrenstufe 4 unwirksam.“ Die Veranstaltungen können jedoch ohne Feuer stattfinden.
Der Förderverein Bitterfelder Innenstadt hat deshalb bereits am Donnerstagabend die Notbremse gezogen und seine für Samstag in der Grünen Lunge geplante Veranstaltung komplett abgesagt. „Es gibt auch keinen Ersatztermin“, so der Verein weiter. Über die Regelungen sei man allerdings „sprachlos“.
Keine Chance auf Osterfeuer in Sandersdorf-Brehna
Auch Sandersdorf-Brehnas Bürgermeisterin Steffi Syska (parteilos) hat am Donnerstag „schweren Herzens“ mitgeteilt, dass die Osterfeuer in der Stadt nicht stattfinden können. „Bei Waldbrandstufe 4 ist das Risiko einfach zu hoch – Sicherheit geht vor.“
Hier würde selbst eine Verringerung der Waldbrandwarnstufe helfen. Denn in Sandersdorf-Brehna dürfen laut Gefahrenabwehrverordnung die Osterfeuer bereits ab Warnstufe 3 nicht angezündet werden. Trotzdem können die Bürger rund um das Osterwochenende in vielen Orten tolle Veranstaltungen erleben. „Kommt vorbei, feiert den Frühling, genießt das Wetter, gute Gespräche und die besondere Atmosphäre – auch ohne Flammen, aber mit ganz viel Herz“, so Syska.
Das Verbot von Osterfeuern bei Waldbrandstufe 4 gilt auch für die Gemeinde Muldestausee. Das hatte die Gemeinde bereits am Dienstag erklärt.
Zörbig und Raguhn-Jeßnitz lassen Spektakel eingeschränkt zu
Dagegen lässt die Stadt Raguhn-Jeßnitz die Osterfeuer weiterhin zu. Laut Bürgermeister Hannes Loth (AfD) seien die jeweiligen Stellen, an denen die Osterfeuer entzündet werden sollen, gut gesichert. Auch seien Feuerwehr oder Wasserwehr vor Ort. Im Stadtgebiet von Zörbig werden nach Angaben von Bürgermeister Matthias Egert (CDU) die Feuer nicht angezündet, einem gemütlichen Beisammensein stehe jedoch nichts im Wege.
Wie unterschiedlich die Trockenheit in der Region ausgeprägt ist, zeigt ein Blick auf die Übersichtskarte beim Landeszentrum Wald. Während am Donnerstag in Dessau, Wittenberg sowie im gesamtten Landkreis Anhalt-Bitterfeld die Stufe 4 herrschte, galt im benachbarten Salzlandkreis nur die Warnstufe 2, im Saalekreis und in Halle die Stufe 3.