Jubiläum in Sangerhausen Jubiläum in Sangerhausen: Tanzverein Rosenstadt feiert 60. Geburtstag mit großer Gala

Sangerhausen - Normalerweise werden Jubilare ja von ihren Gästen gefeiert, an ihrem Ehrentag umsorgt und reich beschenkt. Doch der Tanzverein Rosenstadt Sangerhausen drehte zu seinem 60. Geburtstag den Spieß einmal um und beschenkte die rund 300 Gäste in der Mammuthalle mit einem dreistündigen Künstlerprogramm.
Allen voran die „Eltern“ des Geburtstagskinds: Ursula und Peter Hickmann, die über Jahrzehnte das Gesicht des Vereins waren und ihn zu dem machten, was er heute ist - eine Institution, mit der so ziemlich jede Familie aus Sangerhausen und Umgebung Erinnerungen und Erfahrungen verbindet. „Wir hatten über Jahrzehnte so viele hunderte, wenn nicht sogar tausende Tänzer und Tänzerinnen, von Kindesbeinen an bis ins Erwachsenen-Alter.“
Folklore ist nicht mehr gefragt
Der Tanzverein hat aber noch einen anderen Vater. Neben Peter Hickmann, der 1960 dazu kam, ist Siegfried Putscher der Gründungsvater, der 1955 den Verein in Sangerhausen ins Leben rief und bei der Jubiläumsfeier mit stolz auf sein Kind schaut. „Es ist faszinierend zu sehen, dass mein Kind erwachsen geworden ist und wie es sich dabei auch verändert hat“, sagt der 84-Jährige, der 1973 die Leitung an Ursula Hickmann übergab und in Eisleben einen neuen Tanzverein gründete.
Verändert hat sich der Verein, in dem er mit dem Alter flippiger, bunter, moderner geworden ist. Denn zu Gründungszeiten standen noch klassische, folkloristische Tänze im Vordergrund. „Das ist heute alles modernen, der Zeit angepasst. Ein bisschen bedauern wir aber schon, dass es die Folklore im Repertoire so nicht mehr gibt. Das war eben unsere Zeit und unsere Art zu tanzen“, sind sich die drei Eltern einig.
Ein Höhepunkt, nicht das Ende
Dass die Tänze aus dieser Zeit aber noch immer das Publikum begeistern, bewies die Aufführung des „Russischen Tanzes“ vom Showballett. Den hatten die Mitglieder als Überraschung für Hickmanns und Siegfried Putscher noch einmal einstudiert. Trotz aller Begeisterung und mitwippender Füße, stellt sich dann bei den Gründungsmitgliedern doch ein wenig Wehmut ein, gesteht Ursula Hickmann. Denn wenn sie könnte, wie sie wollte, würde sie noch heute auf der Bühne stehen und tanzen. „Aber die Gesundheit lässt einen eben nicht ewig tanzen und trainieren“, sagt sie.
Dennoch sind sie zufrieden mit ihrem Lebenswerk und genießen jeden Auftritt, den sie im Publikum mitverfolgen können. „Es ist schön zu sehen, dass es mit dem Verein noch immer weitergeht und auch in Zukunft noch viele Tänzer die Menschen begeistern werden“, sagt Peter Hickmann. Dass dieses Jubiläum zwar ein Höhepunkt, aber noch lange nicht das Ende des Vereins ist, darüber sind sich nämlich alle einig, die Gründungsmitglieder und die Tänzerinnen. (mz)