Gefährlicher Schlund am Kuhberg

Morungen/MZ. - Diese Sicherheitslücke treibt Helmuth Hartmann um. Der ehemalige Bergmann gibt sich bei einer Wanderung entlang des Bergbaulehrpfades als profunder Kenner der Bergbaugeschichte zu erkennen und weiß schon an der Form der einstigen Schachtanlagen unserer Altvorderen zu deuten, ob sie aus dem 11. oder 13. Jahrhundert stammen.
Für den 76-Jährigen ist es sträflicher Leichtsinn, dass in einem öffentlich zugänglichen Wald solche Gefahren lauern. "Stellen sie sich vor, eine Familie geht Pilze suchen und plötzlich fällt ein Kind in den rund zehn Meter tiefen Schacht." Dann sei das Geschrei groß, so Hartmann aufgebracht. Dabei sei die die Gefahrenquelle längst bekannt. Bereits am 23. Oktober 1998 (!) hatte die MZ einen Beitrag zu diesem Thema im Blatt und auch einen damals zuständigen Mitarbeiter des Bergamtes Halle zitiert, der das Ordnungsamt vor Ort als zuständig erklärte. Das war in jener Zeit das Verwaltungsamt in Wettelrode. Heute ist demnach die Stadtverwaltung Sangerhausen zuständig. Die MZ konfrontierte Udo Michael, Leiter des Sangerhäuser Ordnungsamtes, mit der Gefahrenquelle. Michael reagierte sofort und veranlasste "erst einmal eine schnelle eigene Sicherung". Zudem soll das Hallesche Bergamt an die Gefahrenquelle "erinnert" werden.
Für den Sangerhäuser Ordnungsamtschef steht fest, dass "dort Gefahr im Verzug ist" und sofort gehandelt werden müsse. Vielleicht könne dieser alte Schacht sogar in den Bergbaulehrpfad mit einbezogen werden. Eine Überlegung, die Sinn macht, ist sich Udo Michael sicher.