Freude über mehr Nachwuchs für die Wehr wird getrübt
KELBRA/MZ. - Angesprochen wurden in diesem Zusammenhang die Probleme in Sachen Personal- und Ausrüstungsstand, die bei einigen Einsätzen deutlich wurden. Es fehlen Lkw-Fahrer. Um das zu ändern, baut man auf die Unterstützung der Kommune. Anhand eines Beispiels machte Franke das Problem deutlich, wo es um die Bekämpfung eines Wohnungsbrandes in der Marktstraße ging. "Nach der Alarmierung war nur ein Lkw-Fahrer anwesend", berichtete Franke: "So konnten wir nur mit dem Löschfahrzeug und dem Mannschaftstransportwagen ausrücken. Dies war bei der Einsatzlage äußerst misslich, da zunächst nur vier Pressluftatmer zur Verfügung standen." Aus Sicherheitsgründen konnte so nur ein Trupp zur Brandbekämpfung und Personensuche eingesetzt werden. Man war froh, als Feuerwehrleute aus Roßla eintrafen und Hilfe brachten.
Auch bei einem Lkw-Brand am Hüfler wurde es brenzlig. Der Löschwasservorrat von 600 Litern war zu wenig. Trotz der rechtzeitigen Anforderung der Feuerwehr aus Berga, die mit einem Wasserwagen kam, wurde die Wartezeit als zu lang empfunden. Noch einmal erinnerten die Feuerwehrleute daran, dass die Löschwasserversorgung im Bereich des Hüflars und des Campingplatzes über Hydranten nachgewiesener Maßen unzureichend sei.
Jugendwart Jens Barthel konnte an diesem Abend positives vermelden: Die Mitgliederzahl der Jugendwehr stabilisierte sich. Es gab sogar zwei Neuaufnahmen. "Weitere Kinder stehen in den Startlöchern", sagte der Jugendwart. Er nutzte die Gelegenheit um Bürgermeister Reinhard Teschke die Namensliste der Kinder zu überreichen und beantragte offiziell die Gründung einer Kinderfeuerwehr beim Träger der Feuerwehr Kelbra. "Damit müssen wir keine begeisterten Kinder mehr wegschicken." Nach dem Tag der offenen Tür im vergangenem Jahr waren bereits fünf Kinder regelmäßig zu den Diensten der Jugendfeuerwehr gekommen. Die Feuerwehrfrauen Christin Franke und Melanie Enke kümmern sich um den jüngsten Nachwuchs.
Bemängelt wurden allerdings vom Jugendwart die räumlichen Gegebenheiten im Gerätehaus. "So ist unser Umkleideraum viel zu klein. Wir haben keine Trennung für Mädchen und Jungen sowie keinen Platz für zusätzliche Bekleidung. Das Gerätehaus platzt aus allen Nähten, und es gibt keine Alternative zu einem entsprechenden Anbau", schilderte er. Der Ausbildungsstand der Wehr wird als sehr gut eingeschätzt. Franke hält es aber auch für wichtig, dass künftig alle aktiv am Dienstsport teilnehmen.
Die Ersatzbeschaffung von Bekleidung hat nach Einschätzung der Wehrleitung gut funktioniert. Außerdem konnten ein Überdruckbelüftungsgerät, ein weiteres Hohlstrahlrohr sowie zwei neue Handsprechfunkgeräte angeschafft werden.