Anschlussbahn in Hettstedt Anschlussbahn in Hettstedt: Teutsch platzt nun endgültig der Kragen
Hettstedt/MZ. - Das Gerangel um die Anschlussbahn im Industriegebiet Hettstedt / Großörner droht zu einem Desaster für den Kreis zu werden. Das Land ist bereit, rund 2,5 Millionen Euro für die Sanierung der Brücken zu geben, doch der Kreis hat es bisher nicht geschafft, eine Gesellschaft zu gründen, die die Fördermittel erhalten kann. "Das kann ein normaler Mensch nicht mehr nachvollziehen", hält Herbert Teutsch, der Geschäftsführer der Kreisbahn, mit seiner Kritik nicht hinter den Berg.
Die Kreisbahn, die die Gleisanlagen betreibt und vor allem die Mansfelder Kupfer und Messing GmbH (MKM) versorgt, hatte gehofft, dass nach jahrelangen Schwierigkeiten nun endlich mit der Standortentwicklungsgesellschaft der Durchbruch geschafft wird. Doch im Regionalausschuss, der Montagabend tagte, musste Teutsch hören, dass sich seit dem Frühjahr kaum etwas in der Sache bewegt hat. Der Landkreis will gemeinsam mit der Stadt Hettstedt und Großörner die Gesellschaft gründen, die die Mittel zur Brückensanierung beantragen könnte. Während sich in Hettstedt wenigstens der Wirtschaftsausschuss bereits mit dem Problem befasst hat, spielte das Thema in Großörner bisher keine Rolle, wie Ratsmitglied Willi Horka bestätigte.
Für Teutsch "ein völlig unbefriedigender Zustand", denn dem Kreis sitzt die Zeit im Nacken. Das Wirtschaftsministerium des Landes hat nämlich ausdrücklich darauf hingewiesen, dass der Fördermittelantrag noch in diesem Jahr gestellt wurden muss, so Dezernent Frank Bayer. Nach seinen Worte ist die Gründung der Gesellschaft auch deshalb so kompliziert, weil der Kreis wegen der angespannten Haushaltslage kein finanzielles Risiko eingehen dürfe.
Für solcherart Befürchtungen besteht nach Ansicht von Teutsch kein Anlass. Im Gegenteil. Er drängt auf eine schnelle Lösung, weil an der Anschlussbahn auch die Zukunft von MKM hänge, das immer Transporte auf der Schiene abwickelt. Deshalb soll nun alsbald ein Termin in Großörner vereinbart werden, um den Gemeinderat mit dem Thema vertraut zu machen.