Prüfer kritisieren Ex-OB Kunert Prüfer kritisieren Querfurter Ex-OB Peter Kunert: Studie verschwand in Schublade

Querfurt - Die Rechnungsprüfer des Landkreises werfen dem früheren Bürgermeister der Stadt Querfurt, Peter Kunert (FDP), auch Schlampereien beim Personalmanagement vor. Zwar lag für das Jahr 2015, dem Jahr von Kunerts Ausscheiden aus dem Amt, ein Personalentwicklungskonzept vor, jedoch seien die darin genannten notwendigen Wiederbesetzungen von Stellen aus Sicht der Prüfer viel zu hoch gegriffen gewesen. Zudem hätte das Konzept keine Aussagen zu Ausbildung, Qualifizierung sowie Führungskräfteentwicklung enthalten.
Darüber hinaus sei im Jahr 2004 durch Kunert eine externe Organisationsstudie in Auftrag gegeben worden, um den Mitarbeiterbedarf festzustellen. Die Autoren der Studie kamen zu dem Schluss, dass pro 1.000 Einwohner ein Faktor von 2,4 bis 2,6 Mitarbeitern in der Kernverwaltung ausreichend wären, heißt es in dem Prüfbericht.
Bericht: „Der Personalbestand betrug zum Prüfungszeitraum rund 40 VbE“
Da sich die Zahlen seitdem nicht nicht großartig verändert hätten, gehen auch die Prüfer davon aus, dass für die 11.000 Einwohner zählende Stadt aktuell 26,4 bis 28,6 sogenannte Vollbeschäftigteneinheiten (VbE) ausreichend seien. „Der Personalbestand betrug zum Prüfungszeitraum rund 40 VbE“, schreiben die Experten in ihrem Bericht. Kritisiert wird darin zudem, dass die Information und Umsetzung der in Auftrag gegebenen Organisationsstudie in der Stadtverwaltung zu keinem Zeitpunkt erfolgt sei.
„Nach Aussage des ehemaligen Hauptamtsleiters wurde er vom ehemaligen Bürgermeister (Kunert, Anm. d. Red.) angewiesen, diese Organisationsstudie nicht umzusetzen“, wird im Rechnungsprüfbericht betont. „Diese Handlungsweise widerspricht den Anforderungen an eine sparsame und wirtschaftliche Haushaltsführung.“
Peter Kunert ging auf MZ-Anfrage auch auf diesen Vorwurf zunächst nicht ein. (mz)