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Bahnhof, Innenstadt Öffentliche Toiletten in Quedlinburg: Stadt erwägt Neubau in der Nähe des Bahnhofs

Von Petra Korn 15.02.2019, 06:58
Geschlossen: die Sanitäranlage in der Adelheidstraße in Quedlinburg in der Nähe des Bahnhofes.
Geschlossen: die Sanitäranlage in der Adelheidstraße in Quedlinburg in der Nähe des Bahnhofes. Marco Junghans

Quedlinburg - Was ist aus den avisierten Gesprächen geworden, um in den Räumen der ehemaligen Bahnhofsmission in Quedlinburg eine Toilettenanlage zu errichten? Das wollte Bernd Mühlhäusler (Bürgerforum Quedlinburg) in der jüngsten Sitzung des Wirtschafts-, Vergabe- und Liegenschaftsausschusses des Stadtrates wissen.

„Hier sollte zeitnah eine Prüfung erfolgen“, erinnerte Bernd Mühlhäusler und fügte hinzu, dass auch im Hinblick auf den Sachsen-Anhalt-Tag Sanitäranlagen in Bahnhofsnähe geschaffen werden sollten.

Stadtverwaltung wollte mehrere Varianten prüfen

Das Thema WC-Anlagen am bzw. im Quedlinburger Bahnhof ist - ebenso wie die Sanierung der Bahnanlagen wie Bahnsteige und Unterführung selbst - ein Dauerbrenner. Es wird immer wieder diskutiert - ganz besonders vor der Adventszeit, wenn in der Stadt Tausende Gäste erwartet werden.

So auch Ende vergangenen Jahres, wo drei mobile Toilettenwagen - in der Turnstraße, am Mathildenbrunnen und neben dem Rathaus - aufgestellt wurden - die Verwaltung aber erklärte, das Thema noch einmal mitnehmen zu wollen.

So hatte sie nicht nur prüfen wollen, ob das Einrichten von Sanitäranlagen in einem Nebengebäude, in dem sich früher die Bahnhofsmission befand, finanziell gefördert werden könnte. Geprüft werden sollte auch der Bau einer Kompaktanlage auf dem Bahnhofsgelände oder in dessen Nähe.

„Kurz oder mittelfristig“ wird nichts gebaut, sagt Thomas Malnati

Dass hier „kurz oder mittelfristig“ Anlagen gebaut werden könnten, sehe er nicht, schätzte Thomas Malnati, Fachbereichsleiter Bauen, jetzt im Wirtschaftsausschuss ein. Eine eventuelle Förderung über das Stadtsanierungsprogramm sei geprüft worden; das sei aber nicht möglich. „Bis Ende März prüfen wir noch, inwieweit der Neubau einer Kompaktanlage in der Nähe des Bahnhofs realisiert werden kann“, so der Fachbereichsleiter weiter.

Er fügte hinzu: „Wir wissen, dass das eine sehr hohe Investition ist. Und wir verfügen hier auch nicht über viele eigene Grundstücke.“ Die Bahnanlagen gehören der Deutschen Bahn, das Bahnhofsgebäude befindet sich in Privateigentum.

Bernd Mühlhäusler verwies darauf, dass im Stadtgebiet zwei Kompaktanlagen stünden, die nicht mehr offen seien. Das seien Fertigteile. Könnten die nicht in Bahnhofsnähe umgesetzt werden, so dass dann hier nur noch die Anschlusskosten anfallen würden, hakte Mühlhäusler nach. Diese vorhandenen Anlagen würden nicht mehr in eine Nutzung gebracht werden können, erklärte Thomas Malnati. „Sie müssten komplett erneuert werden.“

Alte Toilettenanlagen müssen erneuert werden

Die Anlagen aufzuladen, umzusetzen und wieder funktionsfähig zu machen, käme also einem Neubau gleich, fasste Ausschussvorsitzender Ulrich Thomas (CDU) zusammen. Und wenn die in Bahnhofsnähe in der Adelheidstraße befindliche Anlage wieder funktionieren würde und dann nur noch ausgewiesen werden müsste?

„Wir organisieren den Sachsen-Anhalt-Tag und schaffen es nicht, am Einfallpunkt, an dem die Besucher ankommen, einen Toilettenbetrieb zu organisieren?“, setzte Bernd Mühlhäusler nach.

„Es wird etwas dastehen“, zeigte sich Ulrich Thomas überzeugt. Wie Henning Rode, Wirtschaftsförderer und Leiter des Organisationsteams für den Sachsen-Anhalt-Tag, hinzufügte, solle es auf Bestreben des Oberbürgermeisters auch noch einmal einen Termin mit dem Eigentümer des Bahnhofsgebäudes geben, „um das Thema noch einmal gründlich zu erörtern“. (mz)