1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Quedlinburg
  6. >
  7. Kampf der Harzschützen vorerst beendet

Kampf der Harzschützen vorerst beendet

Von GERD ALPERMANN 13.04.2010, 16:52

HARZGERODE/MZ. - Die Harzer Schmalspurbahnen sind sich ihrer Verpflichtung für das Selketal durchaus bewusst, betont Dirk Bahnsen, Leiter Unternehmenskommunikation der HSB, bei einem Gespräch mit der MZ. Deshalb werde mit dem Sommerfahrplan an drei Tagen in der Woche mit Dampfzügen von Quedlinburg zum Brocken gefahren.

Das neue Angebot startet am Sonnabend, 24. April, und dann immer donnerstags, freitags und sonnabends. Die Fahrt führt bis Eisfelder Talmühle, wo auf den Brockenzug umgestiegen werden kann. Die Rückfahrt kann auf dem selben Weg erfolgen oder über Wernigerode und von dort mit dem HarzElbeExpress. Für die Eisenbahnfans gibt es in Eisfelder Talmühle Doppelausfahrten von Dampfzügen und in Stiege wird die Wendeschleife durchquert.

Zu den Bemühungen, die Attraktivität im Selketal zu erhöhen, gehört auch, einen Pächter für den Bahnhof in Alexisbad zu finden. Nachdem die HSB das Gebäude zurückerhalten hat, weil ein Pächter zuvor nichts zuwege gebracht hatte, ist als erster Schritt das Dach erneuert worden.

"Wir suchen nun einen potenten Partner, der einen Erbbaupachtvertrag erhalten kann, der sich dort engagiert", erklärt Jörg Bauer, der Oberste Betriebsleiter der HSB. Bisher seien Treffen mit Interessenten über die Gesprächsebene nicht hinausgekommen. "Der Bahnhof in Alexisbad ist uns wichtig. Er ist so etwas wie ein Aushängeschild, das der Besucher des Selketals besonders wahrnimmt. Und der erste Eindruck entscheidet über Zuspruch oder Ablehnung", ergänzt Dirk Bahnsen. Im Prinzip sei es egal, ob Gastronomie oder Handel einziehe. Wichtig sei, dass sich das Bild verbessere und der Bahnhof einen belebten Eindruck mache.

Keine Chance haben in diesem Jahr "Die Harzschützen" im Schlosshof in der Stadt Harzgerode. Ihr Kampf ist, bildlich gesprochen, vorerst beendet. Dies, obwohl die Besucherzahlen in Harzgerode durchaus ansprechend waren. Doch die Harzer Schmalspurbahnen können die Kosten allein nicht mehr tragen, sehen Jörg Bauer und Dirk Bahnsen auch die Anrainer gefordert, um das Rockmusical wieder zu neuem Leben zu erwecken.

"Wir können einfach in Harzgerode nicht solche Preise wie auf dem Brocken zu ,Faust' nehmen", sagt der Leiter Unternehmenskommunikation. Dadurch sei das Rockspektakel im Unterharz mit Bahnfahrt und Begleitung durch die Crew des Harzschützen-Express' nicht kostendeckend zu gestalten. Das Angebot lebe von dem Gesamtpaket: Fahrt mit dem Harzschützen-Express hin und zurück, Aufführung des Rockmusicals im Schlosshof in Harzgerode und Bewirtung in der Pause.

Die HSB-Verantwortlichen hoffen, dass die "Harzschützen" nur pausieren und sich eine Lösung findet. Allein sei die HSB dazu nicht mehr in der Lage, die das Rockmusical vor drei Jahren zu 120 Jahre Selketalbahn aus der Taufe hob und es als Versuch betrachtete, einen Höhepunkt im Selketal zu etablieren.