Harz Harz: Spatenstich für lange ersehnten Anbau
PANSFELDE/MZ. - Die Baugrube ist abgesteckt, der Bagger steht bereit: Mit dem symbolischen Spatenstich haben Klaus Wycisk (CDU), Bürgermeister der Stadt Falkenstein / Harz, und Pansfeldes Ortsbürgermeister Frank Ballin (Wählervereinigung) das Startsignal für die Arbeiten gegeben. Das Gerätehaus der freiwilligen Feuerwehr im Ortsteil Pansfelde erhält einen Anbau. "Damit geht ein langer Abschnitt voller Hoffnung und voller Enttäuschung in den vergangenen Jahren doch noch im Positiven zu Ende", sagte Wycisk.
Über mehrere Jahre hinweg hatte die Stadt immer wieder Fördermittel für das Bauvorhaben beantragt, aber keine Mittel dafür bewilligt bekommen. Jetzt wird eingelöst, was die Stadt zugesichert hat: "Wenn keine Förderung kommt", hatte der Bürgermeister bei der Haushaltsberatung für 2011 im Dezember vergangenen Jahres erklärt, "werden wir die Baumaßnahme beginnen und in zwei Jahresscheiben splitten."
Entsprechend groß war jetzt das Interesse: Den Spatenstich verfolgten Guido Hildebrandt, Stadtwehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Falkenstein / Harz, und Heinz-Jörg Rockmann, Ortswehrleiter in Pansfelde, ebenso wie zahlreiche Feuerwehrmänner und Pansfelder Bürger.
1996 / 97 wurde das Gebäude an der Pansfelder Hauptstraße zum Feuerwehrgerätehaus umgebaut. Ursprünglich war es eine Garage der PGH (Produktionsgenossenschaft Handwerk) Einigkeit Meisdorf, sagte Wolfgang Günther, seit 1963 bei der Feuerwehr und 24 Jahre lang Leiter der Pansfelder Wehr. Die PGH hatte hier ihren Personen-Transporter untergestellt: Viele Beschäftigte der Genossenschaft wohnten in Pansfelde. Nach der Wende löste sich die PGH auf, die Garage wurde nicht mehr benötigt. Die Gemeinde übernahm diese und baute sie zum Feuerwehrgerätehaus um, in dem die Technik sowie ein kleiner, abgetrennter Umkleideraum Platz fanden. "Es war eine Garage und ist eine geblieben", so Wolfgang Günther.
"Wir hatten seit langem vor, die Verhältnisse einem Feuerwehrdepot angemessen zu gestalten", sagte Klaus Wycisk. Gebe es hier doch keine Sanitäranlagen und auch keine geordnete Heizung. "Die Feuerwehr ist Teil der Gemeinde", unterstrich der Bürgermeister. Sie arbeite ehrenamtlich, ohne finanzielle Erstattung - deshalb müsse die Stadt dafür Sorge tragen, dass sie diese Arbeit auch ordentlich erfüllen könne. Für das Bauvorhaben sei über viele Jahre hinweg versucht worden, das Land mit ins Boot zu holen. Gebe es doch in Pansfelde neben den "normalen" Aufgaben einer Feuerwehr in einem Ort noch die Besonderheit, dass sich ringsum riesengroße Waldgebiete befänden und zudem die Pansfelder Wehr die erste sei, die bei einem Einsatz an der Burg Falkenstein wäre. "Das ist eine Verpflichtung mehr, den Kameraden anständige Verhältnisse zu bieten."
Vorgesehen ist, den Rohbau noch in diesem Jahr zu errichten. Für diesen ersten Bauabschnitt sind 60 000 Euro im städtischen Haushalt vorgesehen. Wycisk freute sich, dass der Zuschlag für die Arbeiten an die ortsansässige Firma Maurer und Maurer Bau GmbH erteilt werden konnte, die den Wettbewerb über eine Ausschreibung gewonnen hatte. Er verband den Baubeginn auch mit einer Verpflichtung an die Wehr, junge Leute in die Feuerwehr zu integrieren.
"Ich freue mich ganz besonders, dass es nun endlich so weit ist", sagte Ortsbürgermeister Frank Ballin. Er erinnerte daran, dass die Wehr im Jahr 2002 ein neues Löschfahrzeug erhalten hatte. "Uns war wichtig, dass die Technik erst mal da war", verwies er auf die Hoffnung, dass die Arbeiten am Gerätehaus dann zu einem späteren Zeitpunkt realisiert werden könnten. Ballin bedankte sich beim Pansfelder Ortschaftsrat - "wir halten seit Jahren an unseren Vorhaben fest" - und beim Stadtrat dafür, dass dieser "die Ideen, die wir in den Ortschaftsräten entwickeln, mitträgt".
Der neue Anbau - ein eingeschossiges Gebäude mit Flachdach - wird eine Grundfläche von rund 80 Quadratmetern haben, sagte Planerin Jutta Bürger vom gleichnamigen Ingenieurbüro aus Pansfelde. Hier entstehen ein Mehrzweckraum sowie Toiletten und Duschen. Platz finden wird in dem Anbau zudem eine moderne Öl-Heizungsanlage, mit welcher der gesamte Gebäudekomplex beheizt werden soll.