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Saalekreis Saalekreis: Kleider für «Tabaluga»

Von REGINA RETZLAFF 26.11.2010, 14:58

QUERFURT/MZ. - Die Nadeln fliegen, die Nähmaschinen surren - im Burgatelier von Anja Becker-Geipel herrscht geschäftiges Treiben. Denn die Zeit drängt. Am kommenden Dienstag ist Generalprobe und da müssen die rund 50 Kostüme fertig sein.

Die studierte Kostümgestalterin, die seit 2006 auf der Querfurter Burg im ehemaligen Eselstall ein Atelier betreibt und dort historische Kostüme entwirft und fertigt, hat sich für diesen speziellen Auftrag fleißige Helferinnen gesucht. Denn sie fertigt die Kostüme für das Märchen "Tabaluga", das die Querfurter Außenstelle der Kreismusikschule am 4. Dezember in zwei Vorstellungen der traditionellen Weihnachtskonzerte aufführen will. "Meine Kinder besuchen die Musikschule in Querfurt und ich habe mich angeboten, die Kostüme für das diesjährige Weihnachtsmärchen zu entwerfen und zu schneidern", erzählt Frau Becker-Geipel. Und das sind um die 50 Stück. "Das würde ich allein gar nicht schaffen, wenn mir nicht geholfen würde." Und deshalb hat sie nun jeden Tag Besuch in ihrem Atelier. "Heinzel"-Frauen sind es, deren Kinder oder Enkel auch zur Musikschule gehen. Angelika Waßewitz, Karin Körner, Simone Marggraf und Sylke Langer, die auch die Kostüme für den Nemsdofer Carnevals Club näht, lassen die Nadeln fliegen und die Maschinen surren.

"Da die Levana-Schule in Eisleben auch schon Tabaluga aufgeführt hat, konnten wir von dort die aufwendigen Drachen-Kostüme übernehmen. Die dürfen wir, wie auch ein paar Kulissen, für unsere Ansprüche verändern", erzählt die Kostümgestalterin, die für nahezu alle Spielfilmproduktionen, die auf Burg Querfurt gedreht wurden, Kostüme entworfen und geschneidert hat ("Die Päpstin", "Eineinhalb Ritter" usw.). Doch für alle anderen Figuren des Musicals "Tabaluga" hat Anja Becker-Geipel selbst phantasievolle Kostüme entworfen, mit zahlreichen liebevollen Details. "Und sie hat wundervolle Stoffe besorgt. Die verarbeiten sich bestens", sagt Karin Körner. Die Stoffe werden vom Förderverein der Musikschule gesponsert, die Produktion von Becker-Geipel und ihren fleißigen Mitstreiterinnen. "Ich hätte nicht gedacht, dass das einen solchen Umfang annehmen würde", schmunzelt Frau Becker-Geipel. Schließlich laufen ihre eigentlichen Aufträge noch nebenher weiter. Auch logistisch sei das Ganze eine Herausforderung, schließlich müssen die Kostüme zwischendurch anprobiert werden. Sie entstehen übrigens immer im Doppelpack, denn es gibt jeweils zwei Besetzungen. Ob das nun die winzigen Ameisen (die vierjährigen kleinen Tänzerinnen) oder auch Tabaluga selbst betrifft.

Am kommenden Dienstag muss alles fertig sein. Dann ist im Schützenhaus Generalprobe. "Ich wünsche mir, dass es an diesem Tag und auch am Tag der Aufführung im Schützenhaus etwas wärmer ist als in den vergangenen Jahren. Vor allem in den Ankleiden halten sich ja die Kinder länger auf", sagt Anja Becker-Geipel und greift schon wieder zur Nadel. Es sind noch so viele Stiche zu setzen, ehe "Tabaluga" seine Abenteuer beim Musikschul-Weihnachtskonzert erlebt.