Saalekreis Saalekreis: In Großkayna regt sich Widerstand
GROSSKAYNA/MZ. - Darüber hinaus soll eine Bürgerinitiative gegründet werden.
Vorbild dafür ist die bestehende Bürgerinitiative aus Krumpa, die sich gegen den von einer anderen Firma geplanten Bau einer Biomethananlage im dortigen Industriegebiet am Geiseltalsee wehrt und einen Bürgerentscheid zu dem Thema herbeiführen möchte.
"Ich bin zwar erst auf das Vorhaben aufmerksam geworden, als die MZ berichtete, in der jüngsten Braunsbedraer Stadtratssitzung sei dem Bau in Großkayna zugestimmt worden. Aber noch ist es nicht zu spät, die Anlage zu verhindern", sagt Rüdiger Frenz. "Ich bin nicht generell gegen Biogas", fügt er hinzu, "aber gegen eine Anlage in dieser exponierten Lage. Ich habe hier deshalb ein Haus gebaut wie viele andere Familien in den vergangenen Jahren auch."
"Schauen Sie mal", zeigt Lothar Heilmann bestätigend nickend auf die Karte seines Heimatortes und auf das Großkaynaer Industriegebiet. "Es befindet sich direkt zwischen dem Großkaynaer und dem Runstedter See. Was wird aus den Gewässern, wenn etwas passiert? Nimmt man dieses Risiko billigend in Kauf?"
Das sind auch die größten Bedenken von Thomas Tribulowski. "Ich bin zwar kein Großkaynaer. Aber ich habe den Runstedter See gekauft, um etwas für den Tourismus in der Region zu tun. Mit einer Biogasanlage am See sehe ich das gefährdet. Wenn etwas passiert, ist mein Eigentum auf Jahre tot. Und nicht nur das. Auch die Tierwelt darf man dabei nicht vergessen. Ich denke nur an die Bienenfresser-Kolonie hier", betont er.
Auf einem Zettel haben die Herren ihre wichtigsten Argumente gegen das Vorhaben zusammengetragen: Sinkende Wohnqualität durch die nötigen Transporte durch den Ort, Geruchsbelästigung, zwangsläufiger Anbau von Monokulturen, um den Materialbedarf zu decken...
"Wir gehen derzeit von Haus zu Haus, sprechen mit den Leuten, klären auf und haben auch die örtlichen Vereine ins Boot geholt", berichtet Rüdiger Frenz von den aktuellen Aktivitäten. Eine Internetseite solle eingerichtet und eine Bürgerinitiative gegründet werden, nennt er weitere Ziele.
Kontaktperson ist Lothar Heilmann. Er ist telefonisch erreichbar unter: 0171 / 7 50 16 36 . Anfragen kann man auch per Mail an folgende Adresse stellen: [email protected]