In der Sixtistraße soll es bald blühen
Merseburg/MZ. - "Wir haben schon einiges geschafft", verwies Seidel auf einen zusammengetragenen Berg aus altem Geäst und Laub. Zwischen dem natürlich gewachsenen Unrat habe sich aber auch die ein oder andere recht unerfreuliche Überraschung geschummelt. "Der Art nach dürfte es sich dabei wohl um Bauschutt handeln", meinte Seidel, der nach den wenige Augenblicke zuvor abgeschlossenen Aufräumarbeiten nun mit einer Richtschnur hantierte. "Wir wollen heute auch noch einen Zaun neu setzen", erklärte Rudolf Seidel. Währenddessen wühlte sich ein paar Meter neben ihm bereits der kleine Bagger durch den Schlamm. "Mal sehen, wie lange wir noch zu Gange sein werden. Wir wollen aber auf alle Fälle noch heute damit fertig werden", stellte Rudolf Seidel klar.
Das erste Mal dem Aufruf gefolgt waren indes die Hausbewohner der Sixtistraße 4. Hier herrschte neben Arbeitseifer vor allem gute Laune vor. "Bei dem Wetter geht die Arbeit gleich noch leichter von der Hand", meinte dort ein gut gelaunter Eberhard Thier, der zusammen mit Sohn Marcel, Bärbel Rudloff, Gertrud Hedler, Margot Heise und weiteren Mietern der Hausgemeinschaft gerade im Begriff war, ein kleines Blumenmeer vor dem Hauseingang anzulegen. "Wir haben beispielsweise Dutzende Tulpen, Geranien und Zigeunerblumen dabei", erklärte Marcel. Das Beet solle fast ganzjährig ein schöner Blickfang sein, hob er das Ziel der Hausgemeinschaft hervor.
In Trebnitz dagegen wurden am Samstag im Rahmen der Frühjahrsputzaktion keine Besen geschwungen oder Schaufeln in die Hand genommen. "Wir hatten uns in Absprache mit der Freiwilligen Feuerwehr dazu entschlossen, die Aktion vom Samstag auf den Sonntag zu verlagern", erklärte dort der stellvertretende Vorsitzende des Heimatvereins, Ingo Jeutter. "Da am Samstag einige von denen, die gern mithelfen wollten, arbeiten mussten, hatten wir die Sache umkoordiniert, und das auch mit der Stadtverwaltung abgesprochen", erklärte Jeutter weiter.
So wurde Trebnitz dann am Sonntag für den Frühling fit gemacht. "Wir haben beispielsweise Stiefmütterchen gepflanzt, Rasen gemäht und die Tore der Freiwilligen Feuerwehr gestrichen, um nur einen kleinen Teil der geleisteten Arbeit zu nennen", berichtete Ingo Jütter. Laut dem stellvertretenden Vorsitzenden des Heimatvereins hätten sich immerhin 24 des insgesamt 156 Einwohner zählenden Ortsteils an der Aktion beteiligt.