1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. MZ-Serie „Stolpersteine“ (Teil 15): Bernburger Möbelhändler wartet in London vergeblich auf Frau und Kind

MZ-Serie „Stolpersteine“ (Teil 15) Bernburger Möbelhändler wartet in London vergeblich auf Frau und Kind

Max Buchhalter betrieb an der Steinstraße eine Möbelhandlung. Warum er nach seiner Flucht nach England seine kleine Familie nicht mehr wiedersieht.

Von Joachim Grossert 15.04.2025, 06:09
Für Max, Riwka und Sonja Buchhalter wurden vor dem Haus Steinstraße 52 in Bernburg Stolpersteine verlegt.
Für Max, Riwka und Sonja Buchhalter wurden vor dem Haus Steinstraße 52 in Bernburg Stolpersteine verlegt. (Foto: Engelbert Pülicher)

Bernburg/MZ. - Im Teil 12 dieser Serie sind Lebenswege der Familie Katzenstein vorgestellt worden. Heute geht es um die Familie Buchhalter. Wiederum handelt es sich um einen „seltsamen“ Namen einer jüdischen Familie. Wenig bekannt ist, wie es zu diesen Namen kam. Hintergrund waren die erste Teilung Polens unter Russland, Preußen und Österreich 1772 sowie die Bürokratie. Österreichischen Steuereintreibern waren die traditionellen jüdischen Namen ein Dorn im Auge. Und so zwangen sie jüdische Familien, zusätzlich deutsch klingende Familiennamen anzunehmen, zuweilen teilten sie ihnen sogar selbst erfundene zu. Sie waren so etwas wie die heutige Steuer-ID – und letztlich setzten sich diese manchmal skurrilen Namen auch in den jüdischen Familien selbst durch.