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Heimatbund Bad Dürrenberg Heimatbund Bad Dürrenberg: Finanzielle Unterstützung für Nachbau einer Dampfmaschine

Von stefan schröter 16.03.2013, 19:18
In der Bad Dürrenberger Heimatstube stehen ein Modell der Dampfmaschine sowie Räder des zukünftigen Nachbaus.
In der Bad Dürrenberger Heimatstube stehen ein Modell der Dampfmaschine sowie Räder des zukünftigen Nachbaus. wölk Lizenz

bad dürrenberg/Merseburg/MZ - Eberhard Richter ist überglücklich. „Jetzt wird unser Ziel endlich erreichbar“, sagt er kurz, nachdem er in der Merseburger Sitte-Galerie als einer von 15 begünstigten Vereinen einen Scheck von der Saale-Sparkasse in der Hand hält. Mit 25?000 Euro erhielt Richters Verein, der Heimatbund Bad Dürrenberg, die höchste Spende unter den begünstigten Vereinen. Da ging bei der Scheck-Übergabe schon ein kleines Raunen durch die Gäste.

Eberhard Richter ist federführend in der Arbeitsgruppe vom Heimatbund Bad Dürrenberg, der eine Dampfmaschine in Originalgröße rekonstruieren will. Seit zehn Jahren schon arbeitet sein Verein an der Fertigstellung, die immer wieder ins Stocken geriet, vor allem aus finanziellen Gründen. Der Verein sagt, dass der Nachbau etwa 60?000 Euro kostet. Viel Geld für einen Verein mit 35 Mitgliedern.

Nachdem Friedrich Stumpf, Vorsitzender der Saalesparkasse, den Scheck an Richter übergeben hatte, sagte er über die Arbeit des Vereins: „Dort steckt viel bürgerliches Engagement dahinter. Irgendwann muss die Maschine auch mal fertig werden, damit man sie auch nach Außen präsentieren kann.“ Nach der Fertigstellung soll der fünf Meter hohe und sieben Meter breite Nachbau im Witzlebenturm in Bad Dürrenberg für Besucher ausgestellt werden.

Eigentlich sollte das schon vor zwei Jahren passieren zum 200. Jubiläum der Dampfmaschine in der Stadt. Denn im Juni 1811 ging die Dampfmaschine, die vom Ingenieur Christian Friedrich Brendel im Auftrag des sächsischen Königs gebaut wurde, in der Solestadt in Betrieb. Der Nachbau soll an diese Zeit erinnern. „Wir wollen jetzt Mitte 2013 mit dem Zusammensetzen der Teile beginnen. Mitte nächsten Jahres möchten wir fertig werden“, so über die jetzt enger gefassten Pläne.

Doch noch liegt viel Arbeit vor den Beteiligten. Die untere Etage im Witzlebenturm gleicht noch einer Baustelle. Dass dort einmal eine Dampfmaschine stehen soll, lässt sich nur erahnen. „Die Einzelteile lagern teilweise bei den Vereinsmitgliedern oder in Gebäuden der Stadt“, erklärt Richter. Das Holz für das Modell haben sie aus alten Abrissbauten gerettet. Andere Einzelteile aus Metall, wie sie für das Getriebe benötigt werden, wird der Verein in einer Gießerei in Laucha noch fertigen lassen. Gebaut wird auch nach alten Plänen: „Wir verwenden dafür Konstruktionszeichnungen, die über 100 Jahre alt sind“, erzählt Richter stolz über sein Projekt. Sein Verein kümmert sich auch um Gradierwerksführungen und Denkmalpflege.

Auch Renate Patz vom Förderverein Zentralwerkstatt Pfännerhall bekam in der Sitte-Galerie einen Scheck überreicht. Die Geschäftsführerin will am Geiseltalsee die Dauerausstellung mit den Waldelefanten etablieren, die eine Zeit lang im halleschen Landesmuseum für Vorgeschichte zu sehen war und derzeit in Braunschweig gezeigt wird. „Wir wollen an Förderprogramme des Landes herankommen und dafür sind auch Eigenmittel notwendig“, freut sich Patz über die finanzielle Spritze von der Bank. Die Konzepte für die Ausstellung sind da. Es fehlt noch die Umsetzung.

Eberhard Richter (m.) freut sich über den 25 000-Euro-Scheck.
Eberhard Richter (m.) freut sich über den 25 000-Euro-Scheck.
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