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FH Merseburg FH Merseburg: «Sturzbetrunkene» Studenten feiern Party

Von ANNE GUCKLAND 13.10.2010, 16:17

MERSEBURG/ MZ. - Doch dann geht's der Gruppe in den blauen T-Shirts plötzlich nicht mehr so gut. Alle liegen auf dem Boden, übergeben sich und können noch nicht einmal mehr aufstehen. Partygäste in weißen T-Shirts mit der Aufschrift "Stil trinken" helfen den "Vieltrinkern" auf und begleiten sie nach Hause.

Diese Szene spielte sich am Mittwochvormittag im Eingangsbereich des Carl-von-Basedow-Klinikums ab. Die Partygänger waren aber überhaupt nicht betrunken. Vielmehr wurden diese von Erstsemestern des Bachelorstudienganges Soziale Arbeit gespielt, die ganz und gar nüchtern waren und roten oder grünen Wackelpudding in den Gläsern hatten.

Die letzten teilnehmenden Schüler des Parcours "Klar Sicht" sollten am Mittwoch mit einem so genannten Smart Mob überrascht werden. Damit wollten die Studenten den Schülern noch einmal einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol ans Herz legen und gleich richtig praktisch in ihr sechssemestriges Bachelorstudium einsteigen.

"Unsere Aufgabe war, eine kleine Aktion für Alkoholprävention bei Jugendlichen zu entwickeln und diese auch gleich umzusetzen", erklärt die 21-jährige Julia Dallach. "Wir wissen, dass es sinnlos ist, Jugendlichen mit erhobenem Zeigefinger zu begegnen. Viel mehr sollte man ihnen vermitteln, dass es auch cool ist in Maßen zu trinken, dabei trotzdem Spaß zu haben und bei Notfällen auch Anderen zu helfen", ergänzt ihr Kommilitone Hannes Gützmacher.

Die Idee kam offenbar bei den Schülern der 9. Klassen der Zöschener und Querfurter Sekundarschule an, denn am Ende gab es viel Applaus für die außergewöhnliche Aktion, die in Zukunft auch noch an anderen Orten aufgeführt werden soll.

"Eine solche Projektarbeit am Anfang des Studiums verdeutlicht gleich zu Beginn die Bedeutung des Zusammenspiels von Theorie und Praxis hier an der Hochschule ", erklärt Professorin Gundula Barsch die Intention der Projektwoche. Gerade die theoretische Auseinandersetzung mit Methodiken und eine anschließende praktische Umsetzung würde das Studium am Fachbereich Soziale Arbeit, Medien und Kultur in Merseburg von anderen Universitäten und Fachhochschulen unterscheiden. "Und unsere Studenten merken, dass theoretische Grundlagen sehr wichtig für ihre spätere praktische Arbeit sind", betont die Professorin.