Fahne ist Symbol des Zusammenhalts
Trebnitz/MZ. - In Trebnitz wurde am Wochenende im 915. Jahr des Ortes auch das 24. Heimatfest gefeiert und neben einem Reh beim Preisschießen war u. a. besagtes Federvieh in der Tombola zu gewinnen.
Der Höhepunkt des Festes, zu dem mehrere hundert Besucher kamen, war sicherlich das Hissen der Dorffahne, die erst in diesem Jahr entworfen wurde. Für den Entwurf der Fahne ließ man sich von einem Heimatlied inspirieren, das der letzte Dorflehrer, Alfred Preisse, 1939 verfasste. "Auf der Fahne sind die Trebnitzer Kirche und ein Baum zu sehen", erklärte Ingo Jeutter, Vize- Vorsitzender des Heimat- und Traditionsvereins. "In dem Lied ist der Baum eine Ulme. Die gibt es nicht mehr, aber wir haben immer noch viele Eichen und eine Linde in Trebnitz." Das blaue Band auf der Fahne sei die Saale, das Grün stehe für die Lage des Ortes am Rand der Aue und das Gelb zeige, dass hier auch Landwirtschaft betrieben werde. Und die rote Umrandung bedeute Liebe. "Wir wollen damit ausdrücken, dass Trebnitz zusammenhält", betonte der 64-Jährige. Überhaupt sei es das Anliegen des Vereins, Traditionen weiterzuführen und den Zusammenhalt des Dorfes zu stärken, das seit 2003 Ortsteil von Merseburg sei. Teil davon sind die zahlreichen Feste, an denen sich fast alle Einwohner beteiligen. OB Reinhard Rumprecht (parteilos) hatte am Samstag für die 35 Mitglieder des Heimat- und Traditionsvereins Trebnitz noch eine Überraschung parat: Er versprach, noch dieses Jahr in der Königlichen Hofschneiderei Merseburg eine Fahne aus Seide mit Kordeln fertigen zu lassen, sozusagen als Ehrenbanner für den Verein, dessen Name dann in Gold auf der Fahne prangen wird.
"Noch in diesem Jahr soll es zur Übergabe kommen", freute sich Jeutter, der dann gleich mitteilte, dass auch der Oberbürgermeister nicht leer ausgehen werde. "Im Gegenzug werden wir ihm unsere Ortschronik übergeben." Dieses historische Werk ist in den letzten Monaten entstanden. Elke Beyer, die auch schon für Kreypau eine Chronik erstellte, hat dabei die Hauptarbeit übernommen und mit der Hilfe fleißiger Trebnitzer alle wichtigen Ereignisse aus 915 Jahren Geschichte dokumentiert.
Die Chronik wird später in der Merseburger Stadtinformation erhältlich sein. Sie ist in gewisser Weise auch ein Gemeinschaftswerk des Ortes, denn die engagierten Bürger steuerten zahlreiche Fotos bei, die dann durch die "Endkontrolle" der beiden ältesten Trebnitzer gehen werden. Diese hätten ja viele der abgebildeten Leute noch selbst gekannt, so Jeutter. Überhaupt werden alle, die heute in Trebnitz leben, mit einem Foto in der "Festschrift und Chronik - 915 Jahre Trebnitz, OT Merseburg" verewigt sein - das sind über 150 Personen. Und es wäre schön, wenn bis zum Druck der Chronik auch der Hahn im neuen Zuhause wäre, damit er nicht als das verschmähte Geflügel in selbige eingehen muss.