Holz, Ideen und Pop-Punk Beratertag des Saalekreises: Gründer holen sich wertvolle Tipps - Holz, Ideen und Pop-Punk

Merseburg - „Ich wusste vom Mitz Merseburg bisher gar nichts, aber ich bin hier toll beraten worden. Ein echter Geheimtipp“, sagt Titus Riedel begeistert. Eigentlich studiert der 25-Jährige aus Peißen bei Halle noch Musikwissenschaften, will aber jetzt schon wissen, wie es danach weitergehen könnte.
Er spielt Schlagzeug bei der Pop-Punk-Band „Me On Monday“, er dichtet, macht Skulpturen und arbeitetet an Lichtinstallationen aus Holz nach dem Upcycling-Prinzip. „Ich gebe also gern Dingen ein zweites Leben“, sagt er. Er würde gern sein eigenes Unternehmen gründen. Beim Beratertag des Saalekreises für Gründer und schon bestehende Unternehmen im Merseburger Innovations- und Technologiezentrum (Mitz) bekam er wertvolle Tipps.
Eine der wichtigen Fragen bei ihm ist die, ob er dann freischaffender Künstler oder Handwerker sein würde. „Ich bin mir da schon relativ sicher - der Staat allerdings noch nicht. Ich sehe mich jedenfalls als Künstler.“ Was der Mann, der auf Instagram unter „titusonmonday“ zu finden ist, auf jeden Fall für die Gründung eines eigenen Unternehmens braucht, ist ein Businessplan.
Beratertag: Informationen zur Gründung einer eigenen Firma
Den hatte Ronny Ginter schon vorbereitet. Der gelernte Maurer und Krankenpfleger will sich ebenfalls selbstständig machen und auch sein Unternehmen soll mit Holzarbeiten zu tun haben. Er fertigt auf Bestellung zum Beispiel besondere Servierbretter, Holzschalen oder Flaschen aus Holz mit Bügelverschluss, die man verschenken und mit einem sehr individuellen Schriftzug - zum Beispiel einem Biernamen oder mit dem Namen des Empfängers - versehen lassen kann. „Für meine Drechselarbeiten habe ich mir zum Beispiel meine eigene computergesteuerte Fräse gebaut“, erzählt er. Seine Sachen kann man sich auf Instagram unter „green_guennni“ - tatsächlich mit drei „n“ - ansehen.
Für Gründer wie Ronny Ginter und Titus Riedel ist zum Beispiel Michael Hirsch von der Handwerkskammer in Halle der richtige Berater. Er kennt die Voraussetzungen für die Gründung einer eigenen Firma. „Das ist im Handwerksbereich nicht mal unbedingt ein Berufsabschluss, sondern die Genehmigung vom Gewerbeamt“, sagt der Fachmann. Aktuell liege der Fokus auf Betriebsübernahmen. Wer als Meister bei einer Übernahme eines alten Betriebes oder auch einer Neugründung mindestens 15.000 Euro investiert, könne sogar eine Meistergründungsprämie in Höhe von 10.000 Euro bekommen.
„Geschenktes Geld“, sagt Hirsch. Wer Geld braucht, ist bei Doris Knöfel richtig. Die Förderberaterin vertritt beim Beratertag die Investitionsbank Sachsen-Anhalt. „Wir kommen ins Spiel, wenn die Hausbank des Firmeninhabers oder Gründers gar nicht helfen kann oder vielleicht nicht die komplette Summe übernimmt, die benötigt wird“, erklärt sie. Alles nichts für Ronny Ginter. „Ich will keine Schulden machen“, sagt der Mann, der extra aus Grimma nach Merseburg gekommen ist. „Wenn die Sache nicht läuft, mache ich meine Firma einfach zu und gut.“ (mz)
››Kontakt zur Investitionsbank Sachsen-Anhalt: Tel. 0800/56 00 757, [email protected]
Kontakt zur Handwerkskammer: Tel. 0345/29 99 221
Kontakt zum Mitz: 03461/25 99 100, [email protected]