70 Jahre Sanitätshaus Graf 70 Jahre Sanitätshaus Graf: "Bis der Kunde absolut zufrieden ist"

Merseburg - Wer in Merseburg und der näheren Umgebung die Hilfe eines Sanitätshauses braucht, verlässt sich meist auf vier Buchstaben: Graf. Das Geschäft mit seinen vier Filialen in Merseburg, Braunsbedra, Bad Dürrenberg, Bad Lauchstädt und zwei wöchentlichen Sprechtagen im MVZ des Merseburger Klinikums, ist für viele das Geschäft der Wahl. Nicht nur, weil es der nahezu einzige Anbieter ist, sondern weil Graf für Handwerk mit Tradition steht und längst eine eigene Marke ist - und das seit mittlerweile 70 Jahren.
Christian Graf führt das Unternehmen mittlerweile in vierter Generation. Sein Urgroßvater Rudolf Graf war mit seinem Geschäft für Gesundheits- und Orthopädieerzeugnisse im Juni 1949, also noch vor Gründung der DDR, gestartet. Seine Philosophie schon damals: „Im Dienste der Gesundheit – Helfen ist unser Handwerk.“
Unternehmen wurde schon bald von Erwin Graf weitergeführt
Das Unternehmen wurde schon bald von Erwin Graf weitergeführt, der 1953 seinen Meister im Bandagisten-Handwerk ablegte. Auch Sohn Bernd Graf stieg in die Firma ein und legte 1984 seine Meisterprüfung als Orthopädiemechaniker ab. Nach der Wende gründeten Grafs eine GmbH, strukturierten die Firma neu und expandierten.
Mittlerweile hat die Firma 25 Mitarbeiter und leistet alles von Bandagen über Einlagen, Prothesen, Bad- und Toilettenhilfen bis zum Elektrorollstuhl. Wer beispielsweise nach einer Beinamputation eine Prothese braucht, kann sich bei Graf auf ein mehrköpfiges Werkstattteam aus Orthopädiemechanikern verlassen. „Und unsere Leute arbeiten genau so lange daran, bis der Kunde absolut zufrieden ist“, lächelt Christian Graf.
„Mittlerweile sitze ich viel am Schreibtisch und mache den Papierkram“
Er bedauert, dass er nicht mehr so oft direkt mit den Kunden zu tun hat. „Mittlerweile sitze ich viel am Schreibtisch und mache den Papierkram“, erzählt der Orthopädiemechanikermeister, der 2017 nach dem Tod seines Vaters Bernd die Geschäftsführung des Unternehmens übernommen hatte. Die Philosophie seines Urgroßvaters hält er dabei ebenso am Leben wie das soziale Engagement, wodurch sein Vater vielen Merseburgern ewig in Erinnerung bleiben wird.
Das Sanitätshaus Graf unterstützt beispielsweise das Merseburger Carl-von-Basedow-Klinikum immer dann, wenn die gemeinnützige Initiative „Friedensdorf International “ wieder ein kleines Kind aus Afrika für eine Operation nach Merseburg schickt. „Wenn ein Kind im Anschluss eine orthopädische Versorgung braucht, die auch ohne große Nachsorge im Heimatland funktionieren soll, übernehmen wir das gern kostenfrei“, sagt Christian Graf.
„Wir haben uns in diesem Jahr dafür entschieden, die Kita Buratino zu unterstützen.“
Manche Merseburger haben sich vielleicht gewundert, warum es beim diesjährigen Schlossfest keine Stadtwette und für die siegreiche Kindereinrichtung ein Geschenk des Sanitätshauses gegeben hat. „Das hat mit unserem Jubiläum zu tun“, erklärt der Geschäftsführer.
„Wir haben uns in diesem Jahr dafür entschieden, die Kita Buratino zu unterstützen. Sie hat noch nie etwas bekommen und dort waren durch Sturm ,Friederike’ Anfang 2018 die Außenspielgeräte zerstört worden. Hier möchten wir helfen, diese zu ersetzen“, so Graf. Das sei alles gerade in Arbeit. (mz)